Konzert: Seelenvolle Darbietung im Altenberger Dom

Der Oratorienchor Köln führte mit Unterstützung „Grande messe des morts“ von Berlioz auf.

Odenthal. Am Freitagabend kamen Musikfreunde im Altenberger Dom auf ihre Kosten: Der Oratorienchor Köln führte die "Grande messe des morts" (Requiem op. 5) von Hektor Berlioz auf.

Der Chor wurde verstärkt durch die Mitglieder der Domkantorei Altenberg, durch den Männerchor des Tschechischen Philharmonischen Chores Brünn und die Neue Philharmonie Westfalen.

Die einzige Solistenpartie in Berlioz’ Requiem wurde von Tenor Michael Ende gesungen.

Bekannt ist das Requiem als dramatischste Totenmesse der europäischen Musik. Berlioz selbst schrieb selbstbewusst in seinen Memoiren, niemand vor ihm und nach ihm habe je diese außerordentlichen und großartigen musikalischen Mittel eingesetzt, die er hier benutze.

Tatsächlich ist das Werk übervoll von den abwechslungsreichsten Themen, jedes subtil ausgearbeitet.

Nervöse Spannung entstand im Dom, als vom Chor eine Art monotoner Sprechgesangs zu hören war, auf den das Orchester präzise einging.

Ganz den Absichten des Komponisten folgend, war der riesige Chor geteilt; die Blechbläser fassten zwar Orchester und Chöre nicht an allen vier Ecken ein, waren aber doch "fern" und prägten die musikalische Aussage.

Auch "Sanctus" - großartig und seelenvoll gesungen von Michael Ende - erklang "von außerhalb" und wies so zugleich hin auf den Raum und das Individium, das hier flehte und betete.