Krankenkasse: BKK Goetze beschließt Fusion
Der Zusammenschluss mit Pronova und Ford erhöht den regionalen Marktanteil auf 30 Prozent.
Burscheid. Der Name Goetze verschwindet wieder ein Stück mehr aus dem öffentlichen Leben: Der Verwaltungsrat der Betriebskrankenkasse (BKK) Goetze & Partner hat am Montag beschlossen, zum 1. Januar mit den Betriebskrankenkassen Pronova (u. a. Bayer und BASF) sowie Ford & Rheinland zu fusionieren.
Unter dem gemeinsamen Namen Pronova wird die BKK mit dann über 500.000 Versicherten nach eigenen Angaben zu den zehn größten Betriebskrankenkassen und den 30 größten Krankenkassen in Deutschland zählen. Der regionale Marktanteil in Burscheid und Leverkusen soll damit auf über 30Prozent wachsen. Die BKK Goetze verfügt hier aktuell über knapp 20Prozent Marktanteil.
Damit verliert die Kasse nach 109 Jahren ihre Eigenständigkeit. "Aber es ist ja politisch gewollt, dass sich Kassen zusammenschließen", verweist BKK-Sprecher Hans-Jürgen Bruhn auf den Anfang des Jahres eingeführten Einheitsbeitrag und den Gesundheitsfonds. Hauptsitz der neuen BKK wird Ludwigshafen sein, aber die Mitarbeiter und das Geschäftsstellennetz der drei Partner an allen Standorten sollen übernommen werden.
"Der Verwaltungsrat hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht", sagt BKK-Vorstand Ulrich Rosendahl. Er sieht aber kleine Betriebskrankenkassen künftig in der Defensive. "Das Vertragswesen wird mehr und mehr auf die Kassen verlegt. Das verlangt eine Mindestgröße, um entsprechend verhandeln zu können. Kleine Kassen haben auch zunehmend Probleme, das nötige Know-how vorzuhalten."
Während Rosendahl auf die BKK Goetze schon die Diskussion um einen Zusatzbeitrag zukommen sah, um sich finanziell über Wasser zu halten, tritt die neue Pronova BKK nun mit der Aussage an, dass die Versicherten "weiterhin keinen Zusatzbeitrag" zahlen müssen.
Seit Juni war die Fusion in Gesprächen vorbereitet worden. Auch der Verwaltungsrat von Pronova hat am Montag sein Einverständnis gegeben. Die BKK Ford & Rheinland hatte schon in der vergangenen Woche zugestimmt.
Der Burscheider Vorstand Rosendahl hat bereits eine neue Stelle in Aussicht: Er soll Leiter der Unternehmenskommunikation werden.