Stadtrat: Stadt und Bund teilen sich die Trasse
Nur der Bereich des Radwegs, den Burscheid finanziert, wird städtischer Besitz. Der Ausbau soll in Kuckenberg enden.
Burscheid. Es ist der vorgezogenen Kommunalwahl geschuldet: Der neue Rat ist schon gewählt, aber Dienstagabend trat zum letzten Mal noch der alte zusammen - und erlebte zugleich die letzte Leitung einer Ratssitzung durch Bürgermeister Hans Dieter Kahrl. Genug Anlässe für ein Abschiedsfoto: Vor der Sitzung baute sich die geballte Kommunalpolitik für die Fotografin auf.
In der Sitzung selbst wurden dann die neusten Entwicklungen zum Radweg auf der Bahntrasse öffentlich, die zuvor schon in interfraktionellen Gesprächen vorgestellt worden waren. Die wesentlichsten Punkte: Die Stadt wird nur Eigentümerin der Teile, die sie auch selbst mitfinanziert; die Kosten insgesamt steigen; zur Kostenreduzierung soll der Ausbau in Kuckenberg enden; die Sanierung dreier Brücken wird in die Radwegeplanung integriert.
Die ursprüngliche Absicht der Stadt, mit dem Radweg auch die gesamte Bahntrasse in ihren Besitz zu bringen, hat sich zerschlagen. Die Stadt wird nur die 4,2 Kilometer kaufen, die auch in ihren Zuständigkeitsbereich fallen, weil es parallel bereits Bundesstraßen mit Radwegen gibt. Die 2,9 Kilometer, für die der Bund zuständig ist (und die er zu 100 Prozent finanziert), will er dann auch selbst besitzen.
Für die weitere Planung bringt das laut Kahrl aber kaum Nachteile. Sollte nach der 20-jährigen Zweckbindung doch noch eine Straße entstehen sollen, würden die Grundstücke ohnehin kostenlos an den Baulastträger übertragen. Gesichert bleibt die Trasse auch mit zwei unterschiedlichen Eigentümern.
Aber der städtische Anteil für den Radweg steigt - um 110000 Euro auf gut 440.000Euro. Begründet wird das mit höheren Kosten für die Herrichtung der Brücken, den Freischnitt und die Absturzsicherungen entlang des Radweges.
Um diese Kostensteigerung wieder in den Griff zu bekommen und auf 32000 Euro zu reduzieren, soll der Ausbau nicht mehr bis zur Stadtgrenze von Leverkusen führen, sondern in Kuckenberg enden. Sollte sich Leverkusen eines Tages doch noch dem Radweg auf der Trasse anschließen wollen, gebe es aber Zusagen, auch das letzte Stück auf Burscheider Gebiet noch mit öffentlicher Förderung ausbauen zu lassen.
Teil der Radwegeplanung sind jetzt auch der Ersatz für die Brücke Ösinghausen (Erddamm mit Radwegtunnel für 355000 Euro) und die Sanierung der Brücken Rötzinghofen und Kuckenberg. Zumindest für die Brücke Ösinghausen ist auf diesem Weg schon ein Zuschuss von 75 Prozent der Kosten gesichert. Die Hoffnung der Stadt ist, dass diese Förderung seitens der Bezirksregierung auch für die anderen beiden Brücken gewährt wird.