Martinsmarkt begeistert Tausende
Die WfB feiert mit dem neuen Fest einen großen Überraschungserfolg – und sorgt für erste Weihnachtsgefühle.
Burscheid. "Einfach richtig schön!" Wolfgang Garlip von der Wirtschafts- und Werbegemeinschaft Wir für Burscheid (WfB) wusste mit wenigen Worten zu beschreiben, was die meisten Besucher am Wochenende empfanden, als sie über den Burscheider Martinsmarkt schlenderten. Das Echo der Leute war einstimmig positiv.
Zum ersten Mal fand ein Markt mit vorweihnachtlichem Charakter nicht in der Adventszeit statt, sondern ein paar Wochen früher. Ein gelungener Schachzug, um der großen Weihnachtsmarkt-Konkurrenz aus dem Umland ein Schnippchen zu schlagen. Da auch die Burscheider Geschäftsleute am verkaufsoffenen Sonntag mitzogen und ihre Schaufenster dekoriert hatten, konnten alle Beteiligten ihren Nutzen aus dem Martinsmarkt ziehen. Die Zeit der langweiligen, unregelmäßig wiederkehrenden Adventsmärkte in Burscheid scheint vorbei.
Ausstellerin Anne Masan aus Schlebusch konnte kaum fassen, wie viele Menschen am Samstag und gestern durch die obere und untere Hauptstraße strömten. "Es ist wirklich besser als so manch anderer Adventsmarkt", staunte die Geschäftsfrau. Das schlug sich auch bei der Anzahl der verkauften Nussknacker, Krippen und Bücher nieder, die sie im Angebot hatte.
Viele Familien mit Kindern waren an beiden Tagen auf Achse. Aber auch einige ältere Herrschaften nutzten den Markt, um erste Weihnachtsgeschenke für die Enkel zu besorgen, die währenddessen eine Runde im Santa-Fee-Express drehten oder eines der beiden Karussells in Beschlag nahmen.
Thematisch eingeläutet wurde das bunte Martinstreiben am Samstagabend von den Kindern - und vom feinen Nieselregen. Denn der ließ das große Martinsfeuer an der Wiehbachquelle in besonders stimmungsvollem Licht erstrahlen. Ergänzt wurden die wärmenden Flammen von unzähligen Laternen, die die Jüngsten stolz vor sich hertrugen.
Weit über tausend kleine und große Teilnehmer waren dem St. Martin samt Pferdvon der Kirchenkurve bis in die Bergstraße gefolgt. Der erste von der WfB organisierte Martinsumzug schlug auf Anhieb ein. "Damit hatten wir nicht gerechnet", verriet Remi Selbach vom WfB-Vorstand.
Um die Bastelfreudigkeit der Kinder in Sachen Laternen anzuregen, hatte die WfB im Vorfeld den Burscheider Kindergarten Kunterbunt und die Gruppe des Deutschen Kinderschutzbundes mit jeweils 150 Euro gesponsert. Eine lohnende Investition, wie sich herausstellte. "Wir hoffen im nächsten Jahr auf noch mehr Institutionen, die mitmachen", so Veranstalterin Janica Solbach.
Bereits eine gute Stunde vor dem großen Feuer hatten sich die Kinder mit ihren Laternen in der Hand und den Eltern im Schlepptau an der evangelischen Kirche aufgestellt. Viele verfolgten den Gottesdienst, bevor sich der Tross um St. Martin in Bewegung setzte.
Anschließend wurden von der WfB leckere Weckmänner verteilt. Die gingen weg wie warme Semmeln und wurden von den meisten Kindern noch auf dem Heimweg verzehrt. Da fiel die Trauer über die vom Regen aufgeweichten Laternen halb so schlimm aus.