Mit historischen Erinnerungen in eine neue Zukunft
Zahlreiche Fotos kamen bei der Ausstellung in Dürscheid zusammen. Die Initiative soll auch die Nachbarschaft stärken.
Burscheid. Anfang Mai wurde es auf vielen Burscheider Dachböden und in Kellern sowie Schränken lebendiger als sonst. Quartiersmanagerin Maryna Gralicki hatte einen Rundruf gestartet, mit alten Fotos und anderen Erinnerungsstücken aus der Ortschaft Dürscheid die geplante Ausstellung zu bereichern.
Was sich den interessierten Besuchern am Sonntagvormittag im Sängerheim Dürscheid dann präsentierte, konnte sich wirklich sehen lassen. Da war zum Beispiel die einklassige Zwergschule neben der griechisch-orthodoxen Kapelle. Dort unterrichtete von Dezember 1962 bis zu deren Schließung Ostern 1965 der Pädagoge Leo Berger. Für die fünf bis sechs Mädchen war Bergers Ehefrau Bärbel Handarbeits- und Kunstlehrerin.
Karl Altenbach, 1937 in Dürscheid geboren, erinnert sich noch lebhaft und gerne an seine dortige Schulzeit. Nach dem Unterricht spielten die Kinder natürlich am Heidberg, sagt der aktive Sänger, Viel habe sich an dem auch heute noch beschaulichen Ort geändert. Altenbach: „Der Ort ist ständig angewachsen, das vertraute Kennen der Nachbarn ist nicht mehr selbstverständlich.“
Dass dies in diesem etwas abgelegenen Ortsteil nicht so bleibt, ist das dringende Anliegen der Initiative Quartiers-Entwicklung. Was sich beim gemeinsamen Frühstück an Gesprächen ergab — ob sich daraus, zusammen mit den bereits bestehenden Aktivitäten, ein Nachbarschaftskreis entwickelt? Veronika Schulz konnte sich das vorstellen. Sie blieb auch nach der Zeit mit ihrem Café Glückspilz nicht untätig. So treffen sich etwa zehn Dürscheider Frauen jeden ersten Sonntag im Monat, privat oder im Café, zum Frühstück und laden in der Adventszeit alle Dürscheider zum öffentlichen Singen ein. Ehepaar Latocha-Schild, seit etwa zehn Jahren Neu-Dürscheider, wünscht sich gezielte Infos und würde gute nachbarliche Atmosphäre als sehr angenehm begrüßen.