Mit Selbstbewusstsein in die Manege
Nach einer Woche Training im Mitmachzirkus Proscho zeigen 125 Kinder, was sie von den Artisten und Jugendlichen gelernt haben.
Burscheid. Eine Woche lang haben 125 Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter im Mitmachzirkus Proscho für die beiden Galavorstellungen am Samstag und am Sonntag geübt. Der Zirkus wird professionell betreut von der Familie Maatz. Sie trainierten die Kinder mit ehrenamtlichen Jugendlichen. Die Organisiation übernehmen die Familien Allkämper und Kaiser als Elterninitiative.
Warum machen sie das? Roman Allkämper sagt: „Das ist für uns eine so dankbare Sache. Wir sehen Kinder, die sich am Anfang der Woche kaum etwas zutrauen und nach ihrem Auftritt so stolz sind.“ Leslie Maatz moderierte am Wochenende in der Rolle der Zirkusdirektorin aktuelle Nummern an. So griff etwa die Bodenakrobatik das Olympia-Thema auf. Jeder der 20 Artisten hatte einen Lorbeerkranz, eine Schärpe und einen goldenen Siegergürtel. Leuchtend waren auch die Kostüme der Hula-Hoop-Kids. Sie schwangen die Ringe um Bauch, Hüften, Arme und sogar am Dutt auf dem Kopf.
Erstmals hatte Leslie Maatz eine Co-Moderatorin: die neunjährige Lena Graff. Sie übernahm es auch, die Clowns zur Ordnung zu rufen — was bisher noch keinem Zirkusdirektor gelungen ist. Auf dem Drahtseil tanzten kleine Vampire, hüpften, knieten und trugen sich huckepack.
Bei jedem Auftritt hörte man stolze Omas rufen: „Das ist mein Enkelkind.“ Schwebende Teller, tanzende Tücher und fliegende Bälle zeigten die jungen Jongleure. Diese Nummer hatten sich viele Jungen ausgesucht. Dominic Hanisch war zur Glasbalance gewechselt und bekam als Flamenco-Tänzer in einer Gruppe von Mädchen Sonderapplaus. Die Trapezkünstler zeigten Körperbeherrschung, als drei Kinder am Trapez einander auf den Schultern standen.
Lebende Tiere kamen auch zum Einsatz. Zunächst die Löwen. Doch die Großkatzen ließen sich mal wieder von Kindern vertreten. Die Jüngsten, teilweise noch Kindergartenkinder, tapsten auf allen vieren in die Manege und zeigten, was ihr Trainer Pascal Maatz ihnen beigebracht hatte. Gefährliches Brüllen gehörte auch dazu. Echte Tauben flatterten bei der Aufführung von „Die schöne und das Biest“ mit Nele Allkämper in der Rolle des Biestes.
Der Ausblick der Veranstalter: „Wenn sich nächstes Jahr mehr als 150 anmelden, dann werden wir in zwei Gruppen vor- und nachmittags trainieren“, so Roman Allkämper. Mit-Organisator Peter Kaiser konnte diesmal nicht dabei sein. Ihm schickte das Publikum schon bei der Auftaktvorstellung Genesungswünsche per Video-Nachricht ins Krankenhaus.