Karneval Kölsche Traumorte hinter der Britz im Hänneschen
Köln · Wie würde Köln aussehen, wenn man sich die Stadt erträumen könnte? Die Antwort findet sich derzeit hinter der Britz im Hänneschen, wo am Sonntagabend die Puppensitzung unter den Titel „FasteLOVEnd - Loss mer dräume“ ihre große Premiere gefeiert hat.
Da rücken im Bühnenbild besonders schöne Ecken der Stadt wie der Ostermann-Brunnen und die Severinstorburg auch schon mal ganz nahe zusammen. „Wir zeigen Köln so schön, wie es sein könnte oder wie es vielleicht einmal gewesen sein könnte. Insofern haben wir uns das Stück im großen Team einfach zusammen geträumt“, sagt die Intendantin der Puppenspiele, Mareike Marx.
In der fast dreistündigen Puppensitzung werden am Eisenmarkt aktuelle Themen, die die Menschen, wie der Bundestagswahlkampf oder die klare Haltung gegen Rechts, in verrückten und schwierigen Krisenzeiten bewegen, mit klassischen Elementen wie Krätzche, die das Herz erwärmen und die die Menschen wieder träumen lassen, miteinander verbunden. Dazu werden lokale Themen wie der Dauerstreit um den Brüsseler Platz genussvoll aufs Korn genommen.
Die Regie führte erstmals die stellvertretende Intendantin und Puppenspielerin Almut Solzbacher. Die Regieassistenz übernahm die neue Theaterpädagogin Katharina Seidel, die mit einem etwas anderen Blick an die traditionelle Puppensitzung heranging. Geschrieben wurde das neue jecke Stück von einem großen Team aus dem Hänneschen-Ensemble.
Neben dem langjährigen Stammpersonal wie Schäl als Präsident, Speimanes als Assistent mit der „Woosch“, Hänneschen, Bärbelchen, Tünnes oder Mählwurms Pitter gibt es unter den Figuren auch kleine lieb gewonnene Diamanten wie zum Beispiel den Papagei. Auch der frisch proklamierte Prinz René bekommt im Stück seine eigene Puppe.
Selbst der Vater Rhein steigt aus seinem Bett, um den Knollendorfern zu helfen. Und auch „Der leeve Jott“ spielt in der Puppensitzung genauso eine Rolle wie die unvergessene Mottoqueen Marie Luise Nikuta oder der Büttenredner Jürgen B. Hausmann. Natürlich dürfen auch die Bärbelchen-Rede, das singend Skelett Skully und die Ajuja-Partei nicht fehlen.
Als kleine Hommage an das Reiterkorps Jan von Werth, das in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiern kann, wird ein Pferdeballett auf die Bühne gebracht. Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Ostermann-Brunnen, an dem es eine fantastische und sehr persönliche Szene gibt. Zu den insgesamt zwölf Puppenspielern kommt noch die fünfköpfige Liveband, die auch einmal kurz vor der Britz spielen wird.
Alle 45 Vorstellungen, die bis zum 1. März laufen, sind bereits seit Monaten ausverkauft. Zu den Premierengästen gehörten unter anderem Alt-OB Fritz Schramma, Musiklegende Ludwig Sebus und Festkomiteepräsident Christoph Kuckelkorn. Weitere Informationen zu den Puppenspielen finden sich online unter: