Bühne „Star Dust“ kehrt nach Köln zurück
Köln · „Complexions“ bedeutet übersetzt „Gesichtsfarben“. Diesen Namen gaben die ehemaligen Solisten der berühmten Alvin-Ailey-Company Dwight Rhoden und Desmond Richardson ihrer eigenen Tanzcompany sehr bewusst: Denn ihr vor 30 Jahren gegründetes Ensemble sollte unterschiedlichsten Tänzerpersönlichkeiten – egal welcher Körpergröße, Hautfarbe oder Diversität – eine künstlerische Heimat bieten.
Das Experiment gelang. Durch ihren kompromisslosen Mix aus Techniken, Stilen und kulturellen Einflüssen wurde das Complexions Contemporary Ballet zur derzeit angesagtesten New Yorker Modern Dance Company und gilt zurzeit als eines der außergewöhnlichsten, individuellsten und vielfältigsten Ensembles der Welt.
Im Sommer kommt die Company zum dritten Mal an den Rhein
In Deutschland sorgte es bereits 2019 und 2022 an ausgewählten Häusern in München, Berlin, Frankfurt und Köln für Furore. Die einzigartige Bandbreite an Einflüssen und Stilen findet sich auch im neuen, erweiterten Programm „Star Dust – New Inspired“ wieder, das exklusiv vom 22. bis 27. Juli im Rahmen des Kölner Sommerfestivals in der Philharmonie zu erleben sein wird. Darin präsentieren die 16 Ausnahmekünstlerinnen und Künstler des Complexions Contemporary Ballet eine tänzerische Hommage an gleich drei musikalische „Sternstunden“ ihrer jeweiligen Zeit: Dem klassischen Komponisten Ludwig van Beethoven, der irischen Rockband U2 mit ihrem charismatischen Sänger Bono sowie der schillernden Pop-Ikone David Bowie.
Zum ersten Mal in Deutschland präsentiert die Company ihre Interpretation des ersten Satzes (Allegro) von Ludwig van Beethovens 5. Klavierkonzert in Es-Dur – heutzutage eines der meistgespielten Klavierkonzerte weltweit. „Ich habe mich für dieses Werk von Beethoven entschieden, weil es einen enormen Dynamikumfang beinhaltet. Es gibt eine große, kühne, lebendige Instrumentierung sowie schöne sanfte Harmonien und ruhige Momente. Ich mag es, mit beiden Optionen zu spielen. Es gibt mir die Möglichkeit, die Energie während des gesamten Werks zu formen und die Dynamik der Bewegungen während des Stücks laufend zu variieren“, erklärt Choreograf Dwight Rhoden. Diese Vielfalt von Rhythmen und Melodien entfaltet ein außergewöhnliches Zusammenspiel zwischen den Tänzerinnen und Tänzern. Technische Perfektion, Vielseitigkeit und Eleganz formen eine harmonische Einheit mit der wunderbaren Musik Beethovens.
Die Musik der Band U2 ist für Dwight Rhoden bereits seit vielen Jahren eine Inspirationsquelle: „Da ich ein großer Fan bin, habe ich 2008 eines meiner beliebtesten Stücke namens Rise mit einigen U2-Songs auf die Bühne gebracht. Als die Band 2023 eine Platte mit akustischeren Versionen ihrer Hits herausbrachte, wusste ich, dass ich darauf choreografieren musste.“ Herausgekommen ist das Stück For Crying Out Loud, das im November 2023 im New Yorker Joyce Theater uraufgeführt wurde und jetzt als Deutschlandpremiere in Köln zu erleben ist. Und „Die rohen Emotionen, die man beim Hören von Bonos Stimme empfindet, sind so bewegend. Ich hatte auch das Gefühl, dass ich mich als Choreograf seit Rise grundlegend weiterentwickelt habe. For Crying Out Loud gab mir die Möglichkeit, die Tiefe dieser besonderen Songversionen auf eine neue Art und für das Publikum zugänglichen Weise zu interpretieren.“
Frei nach der Maxime „in jedem von uns steckt ein bisschen Bowie“, hat der Choreograf Dwight Rhoden dem 2016 verstorbenen unvergessenen britischen Popidol mit der Choreografie „Star Dust“ eine Liebeserklärung geschaffen. Das Stück sorgte bereits bei den beiden ausverkauften „Kölner Sommerfestival“-Gastspielen der Company 2019 und 2022 für Begeisterungsstürme. Mit eigener Handschrift folgt Rhoden kompromisslos der Ästhetik seines Idols: „Seine Musik ist rhythmisch so dicht, mit so vielen Bildern in den Songtexten. Es gibt so unterschiedliche Typen und Farben in seiner Persönlichkeit, dass sich wie von selbst ein Stück daraus entwickelt.“ In der Hommage verbinden sich die tänzerische Perfektion, Eleganz, Leidenschaft und Ausdruckskraft der Ausnahmesolisten einzigartig mit den Hits „Warszawa“, „Lazarus“, „Changes“, „Life On Mars“, „Space Oddity“, „1984“, „Heroes“, „Modern Love“, „Rock ‚n‘ Roll Suicide“, „Young Americans“ und „Let’s Dance“. Typische Bowie-Elemente wie die vom Glamrock inspirierten Kostüme, das extravagante Make-up, das kunstvoll ausgeklügelte Lichtdesign gepaart mit der außergewöhnlichen Bühnenpräsenz der Tänzerinnen und Tänzer sorgen dafür, dass die Bowie-Euphorie gleich auf die Zuschauer übergeht.
Unter der Leitung der Tanzikonen Dwight Rhoden und Desmond Richardson, die auch schon mit Topstars wie Michael Jackson, Prince oder Madonna zusammengearbeitet haben, begeistert das 1984 in New Yorker gegründete Complexions Contemporary Ballet sein Publikum in über 20 Ländern mit seinem einzigartigen Ansatz: Tanz und zeitgenössisches Ballett neu zu erfinden. Der kompromisslose Mix aus Techniken, Stilen und kulturellen Einflüssen brachte der Company zahlreiche internationale Preise wie den New York Times „Critics Choice Award“ ein. Vom Philadelphia Inquirer wird sie als als „unvergleichliche amerikanische Tanzkompanie“ und vom Londoner Guardian als „bahnbrechend“ gefeiert.
Service: Complexions Contemporary Ballet mit „Star Dust – New Inspired - from Beethoven to Bono to Bowie von 22. bis 27. Juli beim Kölner Sommerfestival in der Philharmonie. Vorstellungen: Dienstag bis Freitag 20 Uhr, Samstag 15 und 20 Uhr, Sonntag 14 und 19 Uhr. Der Vorverkauf hat begonnen. Karten gibt es ab 44,99 Euro unter: