Stadtentwicklung Stadtrat beschließt Maßnahmen für schnelleren Wohnungsbau

Köln · Der Rat hat in seiner letzten Sitzung des Jahres das Maßnahmenpaket „Wohnungsbau stärken“ beschlossen. Die darin enthaltenen Maßnahmen wurden im Vorfeld mit Vertreterinnen und Vertretern der Wohnungs- und Finanzwirtschaft im Rahmen des Kölner Wohnungsbauforums diskutiert.

Auf viele Rahmenbedingungen, zum Beispiel Baukosten, Förderbedingungen und Zinsentwicklung, hat die Stadt zwar keinen Einfluss, jedoch kann sie Auflagen aus dem kooperativen Baulandmodell überprüfen.

„In der Niedrigzinsphase sind die Anforderungen an den Wohnungsbau kontinuierlich gestiegen. Nach der Zinswende wird jedoch deutlich, was dies in Summe wirklich kostet, daher hatten wir diese Anforderungen im Dialog mit der Wohnungswirtschaft überprüft. Herausgekommen ist ein Paket, welches die Kosten effektiv senkt ohne den Fokus auf Nachhaltigkeit zu verlieren“, erklärt Wirtschaftsdezernent Andree Haack. Und das sind einige der beschlossenen Maßnahmen:

Verdichteter Wohnungsbau: Wichtig zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit für Wohnungsbauprojekte ist die Möglichkeit für die Bauherren, auf der vorgegebenen Fläche dichter zu bauen. Wohnbauprojekte sind bislang dazu verpflichtet, gestaffelt nach ihrer Größe, eine bestimmte Menge an Grün- und Spielflächen zu schaffen und sie öffentlich zugänglich zu machen. Nun soll der Umfang dieser Flächen kleiner ausfallen und in einer gemeinsamen Kombifläche zusammengefasst werden können. Bei der Errichtung einer Kombifläche wird die Grünfläche pro Einwohner von bislang zehn Quadratmeter auf drei Quadratmeter reduziert. Die Spielfläche pro Einwohner bleibt konstant bei zwei Quadratmeter. Durch die dichtere Bebauung verringert sich der Druck zur Inanspruchnahme weiterer knapper Freiflächen für den Wohnungsbau, gleichzeitig erhöht sich die Wirtschaftlichkeit von Projekten.

Wohnungsbauleitstelle: Die Wohnungsbauleitstelle wurde im Jahr 2017 von der Stadt Köln eingerichtet und hat sich seitdem als zentrale Anlaufstelle für Investoren und andere Akteuren des Wohnungsmarktes für größere Wohnungsbauprojekte (mit mehr als 50 Wohneinheiten) bewährt. Ihre Aufgaben sind die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsprozessen, die Förderung von Projektentwicklungen von Externen sowie die Aktivierung von Flächenpotenzialen für den Wohnungsbau. Die Stärkung der Wohnungsbauleitstelle ist auf verwaltungsinternem Weg bereits im Sommer 2024 erfolgt.

Prozessoptimierung: Des Weiteren hat die Wohnungswirtschaft angeregt, Verwaltungsprozesse und -abläufe zu optimieren. Die Verwaltung wird künftig noch mehr Standards definieren, um die Planung und Umsetzung von Bauvorhaben zu vereinfachen, zu beschleunigen und kostengünstiger zu machen.

Kölner Wohnbündnis: Das Kölner Wohnbündnis, eine Partnerschaft zwischen Verwaltung, Wohnungswirtschaft und Politik, soll neu organisiert werden, um verzahnter und wirkungsvoller zu agieren mit dem Ziel, den Bau von bezahlbarem Wohnraum zu fördern. Entsprechende Maßnahmen werden nun umgehend im Rahmen der Fortschreibung des Stadtentwicklungskonzeptes Wohnen erarbeitet.

Alle nun beschlossenen Maßnahmen zielen laut Stadt darauf ab, den Wohnungsbau in Köln effizienter zu gestalten und mehr Wohnraum zu schaffen. Im Austausch mit der Kölner Wohnungs- und Finanzwirtschaft wurde zudem angeregt, die Regelungen zum Bauen nach Erbbaurecht zu untersuchen, um Optimierungspotentiale aufzudecken.