OGV: Schau zum Thema Integration

Bis zum 4. Februar gibt es in der Villa Römer die Ausstellung des Opladener Geschichtsvereins.

Leverkusen. Dass sich ein örtlicher Geschichtsverein mit dem Flüchtlingsthema beschäftigt und das nicht zum ersten Mal, ist nicht nur der aktuellen Situation geschuldet, sondern ist ein Versuch zu erklären und aufzuklären: Woher kamen die Menschen und warum haben sie ihre Heimat verlassen (müssen)? Auf welchen Wegen sind sie in unsere Stadt gekommen? Wie wurden sie aufgenommen und was ist aus ihnen geworden?

Eine junge Stadt wie Leverkusen mit einer ausgeprägten Integrationsgeschichte, die sich gerne und zu Recht als „Stadt der Integration“ bezeichnet und begreift, muss sich immer wieder besinnen auf die Migrationshintergründe und die Integrationsbereitschaft der Stadtgesellschaft. Toleranz und die Anerkennung der vielfältigen Kulturen, Wertvorstellungen, Traditionen und Schicksale sind — neben der unmittelbaren Hilfe, Beratung und Unterstützung — die Voraussetzung für das, was wir gerne als Willkommenskultur bezeichnen.

Der Opladener Geschichtsverein hat erstmals 2006 eine Ausstellung zum Thema „Angekommen in Leverkusen“ gezeigt. Angesichts der aktuellen, häufig sehr emotional und vorurteilsbeladen geführten Flüchtlingsdebatte, wollen wir mit dieser Ausstellung den Versuch unternehmen, diese Debatte zu versachlichen. Dazu kann ein Rückblick dienen auf die sehr unterschiedlichen Migrationsursachen und Hintergründe und die entsprechende lokale, sprich Leverkusener Geschichte.

Es sind die eingangs beschriebenen Fragen, auf die die Ausstellung versucht Antworten zu geben. Man mag am Ende zu dem Schluss kommen, dass die Stadt, die Verwaltung, die Vereine und Verbände, die Unternehmen, das heißt die Bürgerinnen und Bürger, viel geleistet haben, um Flüchtlinge und Vertriebene, Gastarbeiter, Asylbewerber und Aussiedler aufzunehmen und nicht nur willkommen zu heißen. Die Verantwortung für alle, die noch kommen werden, die Schutz und eine neue Heimat suchen, bleibt uns erhalten. Denn wie sagt es das Grundgesetz im Artikel 1: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Im Rahmen der Ausstellung und der „Leverkusener Kamingespräche sowie in Kooperation mit der Volkshochschule gibt es am Mittwoch, 18. Oktober“, ab 18.30 Uhr im Kaminzimmer der Villa Römer einen Vortrag mit anschließender Diskussionsrunde. Referentin ist Rita Schillings vom Leverkusener Flüchtlingsrat.

Die Ausstellung „Angekommen - Angenommen. Leverkusener Integrationsgeschichte(n) seit 1945“ wird bis zum 4. Februar in der Villa Römer, Haus-Vorster Straße 6, in Opladen gezeigt. Der Eintritt kostet vier Euro. Geöffnet ist die Schau samstags 15 bis 18 Uhr sonn- und feiertags 11 bis 16 Uhr. Abweichende Besuchszeiten und Führungen sind nach Vereinbarung möglich.

Weitere Informationen finden sich online unter:

ogv-leverkusen.de