Schönheitskur für das Burscheider Bad

Für 100.000 Euro wird das Vitalbad auf Vordermann gebracht. 48 Firmen sind zwei Wochen in dem Haus beschäftigt. Geöffnet wird am 26. Dezember wieder.

Burscheid. Einen Schönheitskur als Jubiläum. Für den Betriebsleiter des Vitalbads Burscheid ist es eins. „Genau zum 30. Mal mache ich das jetzt mit“, sagt Achim Borgmann, der seit drei Jahrzehnten im Bad tätig ist. Doch auch nach so vielen Jahren ist es für den 62-Jährigen eine Angelegenheit mit so mancher Überraschung. Und das beginnt schon damit, dass am frühen Morgen zum Start der Instandsetzung und Grundreinigung manchmal Badegäste auf der Matte stehen, obwohl sie Stammkunden sind.

Foto: Doro Siewert

„Wo wollen Sie denn hin?“, fragt Borgmann deshalb erstaunt einen Mann, der mit einer Tasche morgens Richtung Umkleidekabinen ins Foyer eilt und sich offensichtlich nicht wundert, dass auf dem völlig geleerten Parkplatz nur Autos von Handwerkern stehen. Der Mann muss wieder gehen, die Handwerker bleiben. Und zwar für zwei Wochen. So lange wird es dauern, bis alles wieder auf Vordermann gebracht ist. Ein alljährliches Prozedere, allerdings teilweise auch mit rechtlichem Hintergrund.

So muss beispielsweise die verleimte Holzkonstruktion an den Seiten zur Liegewiese kontrolliert werden. Und die Decke im Bad von unten. „Einmal im Jahr muss die Statik geprüft werden“, erklärt Borgmann. Heute ist die Abnahme. Von den Gerüsten aus können die Arbeiter gleich die defekten Beleuchtungen unter der Decke auswechseln.

Einmal im Jahr wird auch das Wasser komplett getauscht. „Über 1000 Kubikmeter werden verworfen“, erklärt Borgmann das Ablassen des Wassers mit einem Fachwort. Dabei geschieht eine Erneuerung des Wassers ständig. „Pro Tagesgast kommen 30 Liter neues Wasser dazu“, erläutert der Betriebsleiter.

Glück gehabt haben die Badegäste, dass die kurze Frostphase vergangener Wochen vorbei ist und das Solebecken geleert werden konnte. Nur bei milden Temperaturen ist das möglich. „Sonst hätte ich das Wasser nicht abgelassen und die Arbeiten im Mai durchführen lassen“, sagt der Chef des Bades. Und das wäre dann eine Einschränkung gewesen.

Was sonst noch gemacht wird: In den Toiletten wird der Boden neu gefliest. Sie sind von 1991 — und man sieht es ihnen an. Was im übrigen für das Bad nicht gilt: „Das Gebäude ist 40 Jahre alt“, sagt Borgmann. Die jährliche Pflege habe sich ausgezahlt. Gereinigt wird auch die Filteranlage für das Wasser, wie für das Umluftsystem wird sie erneuert. Zudem muss unter dem Hubboden des großen Beckens der Staubsauger durch. Sand sammelt sich immer wieder dort. Die vier hydraulischen Stempel für den Boden werden gewartet. Die Überlaufrinne am Solebecken wird komplett erneuert. Und das Holz in der Sauna erhält einen neuen Schliff. Am 26. Dezember öffnet das Bad wieder.