Schwertransporter mit Wasserfiltern an B 51 gestoppt
Die drei Lkws hätten die Baustelle in Hilgen nicht passieren können. Eine neue Route musste genehmigt werden.
Burscheid. Drei gigantische Wasserfilter für das Wasserwerk in Solingen-Glüder haben am Donnerstag den ganzen Tag die Blicke der Autofahrer auf der B 51 in Flügel auf sich gezogen. Der Schwerlasttransport war in der Nacht zu Donnerstag von der Polizei gestoppt worden. Der Grund: die Baustelle in Hilgen.
Als die Kreispolizei gegen 2.30 Uhr an der Autobahnausfahrt in Burscheid die Begleitung des Transports übernahm, war den Beamten schnell klar, dass die drei Lkws nicht durch den Einbahnstraßenbereich der Bundesstraße zwischen den Einmündungen Dabringhausener und Witzheldener Straße passen würden. Die Transporter mussten vor der Tierarztpraxis und dem „Alten Landhaus“ auf dem Seitenstreifen parken.
Laut Alexander Schiele, Sprecher des Rheinisch-Bergischen Kreises, habe zwar eine Genehmigung für den Schwertransport vorgelegen. Dennoch habe der Antragsteller vor Antritt der Fahrt die Verpflichtung, sich über eventuelle Umleitungen und Störungen zu informieren. Zudem sei das Unternehmen ebenfalls in der Pflicht, die Strecke vorher abzufahren und zu kontrollieren. Offenbar ist dies nicht geschehen, sonst wäre die Baustelle sicher aufgefallen und der erneute Kontakt zur Behörde gesucht worden.
Ob ein Bußgeld für diesen Fall verhängt wird, wusste Schiele gestern auf BV-Anfrage nicht. „Wir müssen jetzt natürlich die Situation lösen“, so der Sprecher. Und das geschah dann tatsächlich auch bis zum Nachmittag. Eine erneute Genehmigung für eine Ausweichstrecke wurde erstellt. Um 22 Uhr durfte sich der Konvoi am Donnerstagabend erneut in Bewegung setzen, allerdings nur unter Polizeibegleitung. Wegen der Baustelle musste es zurück über die B 51 auf die Autobahn nach Dortmund gehen. Von dort sollte die Route bis zur Abfahrt Wermelskirchen und dann erneut über die B 51 in Richtung Hilgen führen, um schließlich vor Beginn der Baustelle nach Witzhelden und dort dann nach Glüder abzubiegen.
Dort wartete man am Donnerstag vergeblich auf die angekündigte Lieferung der ersten drei von insgesamt sechs Wasserfiltern. Sie sollen endgültig ein Problem lösen, das vor drei Jahren für Schlagzeilen gesorgt hatte. Damals war in der Sengbachtalsperre die Burgunderblutalge entdeckt worden, die beim Absterben Toxine erzeugt.
„Das Problem ist, dass die Alge keinem mechanischen oder chemischen Stress ausgesetzt werden darf, weil sie sonst die Toxine ausschüttet“, sagt Andreas Mokros, Leiter des Wasserwerks Glüder. Inzwischen wurde ein Verfahren entwickelt, um die Alge in einer Vorfiltration in den sechs neuen Filtern zu entfernen, ohne sie dabei unter Stress zu setzen. Das Wasserwerk muss dafür erweitert werden. Die Bauarbeiten für das Erweiterungsgebäude haben im Oktober begonnen, die Anlage soll im kommenden September in Betrieb genommen werden. Die Stadtwerke Solingen investieren dafür drei Millionen Euro.