Langfristiges Projekt an der Montanusschule Stärken der Kinder werden gestärkt

Burscheid. · Mit einem über Jahre angelegten Projekt sollen die Montanusschüler in ihrer Persönlichkeit gestärkt werden für eine gute Zukunft. Sogar die Wissenschaft hat ein Auge darauf.

Alle arbeiten in der Montanuschule an dem nachhaltigen Resilienz-Projekt mit: Schüler, Eltern, Lehrer und natürlich die Schulleiterin Claudia Zimmermann (r.) selbst.

Foto: wz/Schewe

Resilienz – auf deutsch: Sammelbegriff für alle Kräfte, die Menschen in die Lage versetzen, das Leben in jeder Situation zu meistern. Ein ehrgeiziges Projekt, das den Schulalltag der Montanusschule für die nächsten Jahre beschäftigen wird. Bereits seit dem Jahr 2016 nimmt die Schule an dem wissenschaftlich begleiteten Projekt teil, das von der Wübben-Stiftung mit einem Betrag in Höhe von 3000 Euro unterstützt wird. Noch bis morgen läuft an der Höhestraße eine Projektwoche zu dem Thema.

Lehrer und Eltern erarbeiteten seit Monaten ein Konzept, um für sich und die Grundschüler eine kindgerechte Strategie zu erstellen. Abgestimmt auf die Altersstufen erleben die Jungen und Mädchen eine neue Art von Unterricht, die ihnen Raum lässt, ihre eigenen Gefühle und Gedanken zu äußern und zu reflektieren. Was ihnen wichtig wird, steht dann in ihren „Sonnenheften“ als Erinnerungsstütze. Die Sonne gelte dabei als das Positive, der Strahl sei das Glänzende. Gedanken wie „Ich weiß, was ich fühle“, „Ich kann etwas“, soll er ausdrücken. Philine Soylu, Clara Rothmann und Evelin Justus aus Klasse 4a finden die Schulstunden mit den Gesprächen und Ideen gut. Philine bestätigte, dass es in der Klasse dann deutlich ruhiger und fröhlicher zugeht als normalerweise.

Das Projekt soll aber nicht nur den Kindern sozusagen den Rücken stärken. Auch die Elternschaft ist daran interessiert, sich ernsthaft einzubringen und sich selbst zu informieren. Von ihnen sei teilweise sogar die Idee zu dem Projekt gekommen, sagt Schulleiterin Claudia Zimmermann. Jens Gerke, stellvertretender Schulpflegschaftsvorsitzender, sieht in der gestarteten Initiative ein großes Potential, Klassenverbände und  Familiensituationen zu koordinieren, gerade weil in der Montanusschule zu siebzig Prozent Kinder mit Migrationshintergrund miteinander lernen.

Fördermittel für Materialien
sind nur ein Teil des Projekts

Schulprojekte mit derart weitreichenden Zielen benötigen neben engagierten Lehrkräften auch finanzielle Unterstützung. Nachdem das angedachte Konzept eine vorzeigbare Form hatte, wandte sich die Schulleitung an die Wübben-Stiftung, Düsseldorf. Diese Stiftung sieht ihren Schwerpunkt in der Hilfe für Schulen mit besonders gemischtem Klientel und erkannte hier einen guten Plan. Mit dieser Unterstützung konnten die erforderliche Materialien angeschafft werden. Dem Thema präventive Stärkung von kindlichem Selbstbewusstsein und der Verantwortung für andere befasst sich die Montanusschule als einzige Einrichtung im Umkreis.

Laut Schulleiterin Claudia Zimmermann sei die soziale Konstellation an der Schule überhaupt Voraussetzung gewesen, um an dem Förderprojekt teilzunehmen. „Wir haben hier eine Mischung, die das Lernen schwieriger macht.“ Aber es gehe keineswegs in erster Linie um die finanzielle Unterstützung. Nachhaltigkeit sei erforderlich, um die Stärken der Kinder langfristig zu stärken. Für die weiterführende Schule, für das Berufsleben, für das spätere Privatleben. Resilienz sei keine angeborene Persönlichkeitseigenschaft, sondern werde im Verlauf des Lebens entwickelt. Und von besonderer Bedeutung seien dabei die frühen Lebensjahre. Es sei wichtig, eine positive Haltung zu Kindern zu entwickeln, die andernorts möglicherweise als „schwierig“ in eine Ecke gestellt würden.

Zimmermann: „Wir sagen nicht, dass es schlimm ist, dass ein Kind schwierig ist. Und wir hören die Eltern an, sie werden nicht weggeschickt.“