Teleshopping: Nicht auf das Produkt, auf den Verkäufer kommt es an
Fernsehmoderator Ralf Kühler gewährt einen Einblick in die Welt des Teleshoppings.
Burscheid. Buchpräsentationen sind in gewisser Weise ja auch Verkaufsveranstaltungen. Nicht jeder Autor muss gleichwohl ein Verkaufstalent sein. In diesem Fall nun allerdings ist die Sache etwas anders gelagert: Wenn es sich bei dem Verfasser nämlich um einen fernseherprobten Moderator mit handfesten Verkaufserfahrungen handelt, der zudem auch noch gebürtiger Burscheider ist, dann könnte sich das Werk durchaus zum Renner entwickeln.
Als Ute Hentschel zur Lesung mit dem Teleshopping-Moderator Ralf Kühler einlud, folgten der Einladung jedenfalls so viele Leute, dass in der Bücherei kein Platz mehr zu haben war. Der Moderator des Einkaufssenders Chanel 21 hatte sein Buch „Das ist nicht irgendeine Pfanne, liebe Zuschauer! Die sagenhafte Welt des Teleshoppings“ im Gepäck.
Neben einigen Anekdoten aus der Welt des Teleshoppings erzählte der TV-Profi, der sichtlich Spaß am Präsentieren seines Erstlingswerks hatte, auch davon, wie seine Karriere in Burscheid ihren Anfang nahm. So wusste Kühler von der behüteten Kindheit über die Arbeit im elterlichen Handwerksbetrieb und die Ausbildung zum Automechaniker bis hin zu den ersten Schritten vor die Fernsehkameras zu berichten.
Seine 17 Auftritte als Probekandidat bei „Wetten Dass…?“ zeigen zudem, wie hartnäckig Kühler den Weg ins Fernsehen forciert hatte, wo er sich inzwischen ja auch etabliert hat. Aktuell steht er rund tausend Stunden im Jahr vor der Kamera. „Und warum das Ganze?“, wollte eine Dame aus dem Publikum wissen. „Na, aus Freude am Beruf. Und weil ich schon als Kind gemerkt habe, dass ich ein Gespür dafür besitze, Dinge bei den Leuten gut anpreisen zu können“, erklärte Kühler.
Auch auf etwas verzwickte Fragen (etwa wollte ein Gast wissen, wie man so doof sein könne, bei einem solchen Sender etwas zu bestellen), hatte Kühler Antworten parat. Es gebe es viele Produkte, etwa den Wackel-Dackel oder einen bekannten Milchaufschäumer, die zunächst exklusiv nur im Teleshopping zu haben seien.
Außerdem seien viele Produkte auch einfach nur praktisch, woraufhin Kühler seinem Publikum die Tauglichkeit des Streuhaares an seinem eigenen Kopf demonstrierte, das kahle Stellen zumindest einige Stunden wieder behaart aussehen lässt.
Die Idee, ein Buch über seine Branche zu schreiben, reifte nach einem Besuch der bekannten WDR-Talkrunde „Kölner Treff“. Gemeinsam mit dem Journalisten und Autor Harald Braun, der ihn bei seiner täglichen Arbeit begleitete und beim Schaffensprozess unterstützte, füllte Kühler insgesamt 208 Seiten.
Inhaltlich bietet der „Hausfrauenflüsterer“, wie ihn die Süddeutschen Zeitung einst betitelte, einen kurzweiligen Streifzug durch zehn Jahre Teleshopping. Darunter sind Geschichten von verrückten Kunden, lustigen Versprechern und Blicken hinter die Kulissen der Fernsehproduktion. „Vielleicht trägt das Buch ja auch dazu bei, ein bisschen mit den Klischees über solche Sendeformate aufzuräumen“, schmunzelte Kühler.
Im „Kölner Treff“ soll sich der Kreis dann auch wieder schließen. So wird Kühler am 23. Dezember bei Bettina Böttinger sein Buch erstmals im TV präsentieren.
Wie endete der Abend? Selbstredend mit einem Verkaufserfolg. Viele Besucher ließen es sich nicht nehmen, im Anschluss gleich ein Exemplar samt Widmung mit nach Hause zu nehmen.