Tierschutz: Ein Engel für verletzte Hunde

Nadja Kämper kümmert sich auf Teneriffa um geprügelte und verwahrloste Tiere.

<strong>Burscheid. Zweimal im Jahr fliegt Nadja Kämper nach Teneriffa. Das machen viele - da ist nichts dabei. Anders aber als die vielen Touristen, die regelmäßig auf die kanarische Insel reisen, liegt Nadja Kämper dort nicht am Strand und brutzelt in der Sonne. Sie macht auch keine ausgedehnten Spaziergänge am Meer und schwingt sich auch nicht aufs Mountainbike, um durch die Berge zu radeln. Stattdessen arbeitet die Burscheiderin dort - von morgens sieben bis abends um elf. Sie unterstützt den Verein Pro Animal de Tenerife (PAT), eine Initiative, die sich um misshandelte, verwilderte und halb verhungerte Hunde kümmert. Geplant war dieses Engagement nicht. "In den Tierschutz rutscht man einfach hinein", erklärt die 33-Jährige. Eigentlich wollte sie nur einen kleinen Hund haben, zum Spazierengehen und Knuddeln. Vom Tierheim Wermelskirchen seien sie und ihr Ehemann jedoch abgewiesen worden, "weil unser Haus direkt an einer Straße liege." Daraufhin meldete sie sich Anfang 2001 auf die Anzeige einer Tierschutzorganisation bei Düsseldorf und holte Emma zu sich. Der Spitz-Mops kam ursprünglich von Mallorca. Zwei Jahre später kam dann noch der kleine Rodi dazu. Der Pekinesen-Mischling stammt aus Granada. "Er hat panische Angst vor Füßen, der wurde wohl mal getreten", vermutet sein Frauchen. "Da habe ich mir das erste Mal richtig Gedanken über die Hunde gemacht."

Als Flugpatin fing ihre Arbeit als Tierschützerin an

Daraufhin entschied sich Nadja Kämper beim nächsten Teneriffa-Urlaub - damals noch als Entspannungsreise geplant - der Aktionsgemeinschaft für Tiere in Langenfeld-Monheim als Flugpatin zu helfen. Dabei fungiert man als Reisebegleitung für die Hunde. Der Verein checkt die Tiere in Teneriffa ein und nimmt sie im Zielflughafen in Empfang. "Das einzige, was man machen muss, ist die Box am Band für Sondergepäck abholen und durch den Zoll schieben", sagt Nadja Kämper.

Nicht viel Arbeit, dachte sie sich, aber dann lernte sie auf Teneriffa Elke Roßmann und deren Arbeit bei ihrer Organisation PAT kennen. "Was ich da gesehen habe, hat mir die Tränen in die Augen getrieben", erinnert sie sich. "Die Hunde waren in einem erbärmlichen Zustand." Geprügelt und schwer verletzt, bis auf die Knochen ausgemergelt, verängstigt und traumatisiert.

Seitdem packt Nadja Kämper kräftig mit an. In ihrem Urlaub hilft sie, die Tiere aufzupäppeln und dann nach Deutschland zu vermitteln. Von morgens bis abends mistet sie die Hütten aus und füttert die Vierbeiner - angesichts rund 100 Hunden, die stets vor Ort sind, eine anstrengende Beschäftigung.

"Aber es lohnt sich", betont Kämper. "Die Arbeit hat mich stark geprägt. Wenn man einmal spürt, wie dankbar die Tiere sind, wenn man ihnen hilft und wie aus verängstigten Hunden wieder lebenslustige werden, dann weiß man, wofür man es macht."