Burscheid Viele Gelbe Karten für Biomüll-Sünder

Einige Haushalte bekamen am Montag vom Abfallwirtschaftsverband eine Verwarnung, nur in einem Fall gab es einen roten Aufkleber.

Foto: BAV

Burscheid. Viele Burscheider, die ihren Biomüll nicht richtig trennen, sind am Montag noch mit einer Verwarnung davongekommen. „Das ist wie eine Gelbe Karte, wir haben die Tonnen dennoch geleert“, erläutert Christoph Rösgen, Leiter der Abfallwirtschaft beim Bergischen Abfallwirtschaftsverband (BAV). Um die Besitzer der Tonnen darauf aufmerksam zu machen, dass nicht alles, was darin zu finden war, auch dort hinein gehört, wurde von den BAV-Mitarbeitern ein gelber Aufkleber drauf gepappt — begleitet mit einem Hinweiszettel für den Briefkasten.

Nur ein Haushalt, zumindest war dies die Bilanz zur Mittagszeit, durfte seine Tonne mitsamt Inhalt wieder auf das eigene Grundstück zurückfahren. Der Besitzer erhielt einen roten Aufkleber — wie eine Rote Karte. „Dort war überhaupt kein Trennungswille zu erkennen, weil der Hausmüll in der Tonne entsorgt werden sollte.“

39 Prozent der Haushalte in Burscheid haben aktuell eine Biotonne. 30 Prozent waren es sofort nach dem Start im vergangenen Jahr. Eine gute Quote, wie Rösgen erklärt. „Man muss ja sehen, dass das freiwillig ist.“ Relativ gut sei deshalb auch die Mülldisziplin einzuschätzen — trotz der vielen gelben Aufkleber. „In ländlichen Strukturen ist das natürlich anders als in Bereichen mit vielen Mietwohnungen.“

Dennoch gebe es noch einen hohen Aufklärungsbedarf. Und das liege auch daran, dass es im Handel mittlerweile kompostierbare Plastiktüten gebe, die prompt auch in den BAV-Behältern landeten. „Die Bürger denken natürlich, es ist gut und unschädlich wenn sie sie benutzen. Tatsächlich aber hat die Kompostierungsanlage Leppe in Lindlar die gleichen Probleme damit wie bei einer Aldi-Tüte.“ Es finde keine Vergärung statt, die aber für die Energiegewinnung der Anlage wichtig sei, und der Kompost enthalte später Überreste dieser Kunststofftüten. Die Güte des Komposts sinke. Somit wurden die Entsorger angehalten, den Biomüll zu kontrollieren. Immer wieder sei es übrigens auch Glas, das in der Biotonne landete. Erlaubt sei dagegen, etwa Kartoffelschalen in Küchentüchern oder Zeitungspapier einzuwickeln.

Bei der Leerung in zwei Wochen kontrolliert der BAV erneut, ob die Mülldisziplin besser geworden ist.