Wahlplakate: Schmalspur-Botschaft und nur wenig Burscheid-Optik
Eine Spurensuche in der Innenstadt nach lokalen Inhalten der Wahlplakate. SPD und Grüne fehlen derzeit noch ganz.
Burscheid. Mit den Wahlplakaten ist es eine Krux: Schnell erfassbar sollen sie sein, also nicht zu viel Inhalt. Aber für irgendetwas müssen sie schon stehen, am besten — dreieinhalb Wochen vor der Kommunalwahl — für lokale Schwerpunkte. Eine Spurensuche in der Innenstadt.
Die Strategie der CDU ist klar: Der Amtsinhaber steht für sich. „Bürgermeister Caplan“, ein Haken dahinter, der allgemeine Wahlslogan darunter, das soll reichen. Ansonsten zeigt die CDU keine Gesichter; die übrigen Plakate beschränken sich auf Aussagen ohne Bebilderung: „Gute Schulen für unsere Stadt“ oder „Sparen statt Schulden“.
Nach SPD und Grünen sucht man derzeit noch vergeblich. Die beiden Parteien werden in den Plakatwahlkampf erst in der nächsten Woche einsteigen. Dafür hat das BfB bei den Plakaten seines Bürgermeisterkandidaten Michael Baggeler Burscheid verbal gleich mehrfach im Angebot: „Bürgermeister für Burscheid“ und „Musikstadt Burscheid — Meine Welt“, dazu eine Weltkugel, aus der die beiden Kirchen, die Lambertsmühle und der Hilgener Brunnen herausragen. Der Rest ist eine Behauptung: „Wir können mehr“, steht über jeweils drei Wahlkreiskandidaten zu lesen.
Da sind FreieWähler und FDP sparsamer: Sie haben ihre 16 Kandidaten jeweils auf ein gemeinsames Plakat gepackt, das dann im gesamten Stadtgebiet einsetzbar ist. Die Freien Wähler („Politik von Bürgern für Bürger“) verzichten auf jede Burscheid-Optik. Ihre knappen Forderungen („Für schnelleres Internet“ und „Gegen steigende Müllgebühren“) sind mit allgemeinen Grafiken versehen.
Die FDP („Zuhören, prüfen, handeln“) nutzt die Brunnen von Burscheid und Hilgen als optische Klammer und wartet auf dem Kandidatenplakat mit einer Fotomontage auf, die von den Brunnen über den Radweg und die Rathaus-Skulptur bis zur Bücherei reicht.
Kurios wird es bei der Linken. Die wirbt mit ihrer stellvertretenden Bundesvorsitzenden Sahra Wagenknecht, obwohl die bei keiner der Entscheidungen am 25. Mai zur Wahl steht — schon gar nicht in Burscheid.