Wolf Maahn: Seine Musik zieht an

Über 200 Besucher wollten Wolf Maahn im Megaphon sehen. Es war erst das zweite Warm-up-Konzert zu seiner neuen Platte "Direkt ins Blut II".

Burscheid. "Burscheid, lasst euch ein bisschen gehen." Wenn einer wie Wolf Maahn seinen Fans so etwas anordnet, wird es auch prompt in die Tat umgesetzt. Die Füße im Takt wippend und den Kopf im selben Rhythmus nickend, verfolgten die über 200 Besucher am Sonntagabend im Megaphon den Auftritt des bekannten deutschsprachigen Rockmusikers.

Es war erst das zweite Warm-up-Konzert zu seiner neuen Platte "Direkt ins Blut II" und entsprechend gespannt waren die Leute auf altbekannte und neuere Lieder von dem Mann, der in den 80er Jahren mit "Rosen im Asphalt" einen überaus großen Bekanntheitsgrad errang.

Daher war es nicht verwunderlich, dass die meisten Freunde seiner Musik aus dem weiteren Umland angereist waren. Sogar Autos aus Berlin, Hannover und Bochum parkten vor dem Jugendzentrum in Sträßchen. Wolf Maahn ist eben Kult. Vor allem bei den Mittvierzigern, die den Großteil der anwesenden Anhängerschaft ausmachten.

"Vor 20 Jahren habe ich ihn mal auf einem großen WDR-Konzert gesehen", erzählt Manfred Wagner aus Köln. Seitdem ist der 41-Jährige Fan und nennt auch einige Maahn-Platten sein Eigen. Den Auftritt im Megaphon wollte sich Wagner auf gar keinen Fall entgehen lassen. "Er macht einfach geile Musik, ich höre sie heute immer noch und wollte ihn einfach noch mal live spielen sehen."

Aus einem anderen Beweggrund hatte sich Jens Mayland aus Leverkusen eingefunden. Er ist mit einem Bandmitglied von Maahn befreundet. "Ich habe mir sagen lassen, dass sie als Band ziemlich gut funktionieren. Ich will mich mal überraschen lassen."

Auch im 25. Jahr auf der Bühne ist bei Maahn noch nicht alles grauer Alltag. Sichtlich aufgeregt war der Deutschrocker mit seiner neu formierten Band auf die Bühne gekommen. Erst tags zuvor hatte das Sextett in Michelstadt den ersten Auftritt absolviert. Der warme Applaus seines Publikums ließ beim 52-Jährigen aber das Lampenfieber schnell abklingen.

Die mit Teppichen und Stehlampen dekorierte Bühne sollte dazu beitragen, dass eine behagliche Feierabend-Stimmung aufkommen konnte. Wenn Maahn beim Song "Durch alle Zeiten" über Shakespeare und Martin Luther King sinniert, fällt es dem Zuhörer nicht schwer, sich gehen zu lassen.

Rockig, soulig, funkig - der Facettenreichtum des gebürtigen Berliners ist fast unerschöpflich. Man musste sich der emotionalen Musik erst einmal öffnen. Doch wem das gelang, hatte einen sehr unterhaltsamen Abend. Auch Megaphon-Leiter

Manfred Zenses war mit dem Auftritt von Wolf Maahn zufrieden. "Es ist immer ein Hype, wenn er hierher kommt." Bereits mit der Formation "Deserteure" und der "Food Band" war Maahn in Burscheid aufgetreten.

Den nächsten musikalischen Höhepunkt im Megaphon gibt es am 28. April mit der Bon-Jovi-Coverband "Crossroads" und am 5. Mai mit der Zeltingerband.