Jugend-Fußball Der FC Everton beweist beim Turnier des BV 04 starke Nerven

Die Briten setzten sich im Halbfinale und im Finale nach Elfmeterschießen durch und gewinnen die U19-Champions-Trophy.

Die Spieler des FC Everton bejubeln ihren Torwart George Pickford nach dem gewonnenen Elfmeterschießen im Finale der U19-Champions-Trophy gegen denSydney FC.

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

Sie sagten wenige Wochen vor Turnierstart als letztes Team zu und hielten am Ende den Charly-Meyer-Wanderpokal in den Händen. Die Fußballer des FC Everton haben das 60. Osterturnier um die U19-Champions-Trophy auf der Anlage des BV 04 gewonnen. Im Finale setzte sich der Nachwuchs des Premier-League-Klubs gegen die australischen Turnier-Debütanten des Sydney FC mit 3:1 nach Elfmeterschießen durch. Nach Ablauf der regulären Spielzeit hatte es 0:0 gestanden.

Für die „Toffees“ war es exakt 25 Jahre nach dem Turniersieg des FC Liverpool der erste Triumph bei dieser traditionsreichen Veranstaltung. Nebenbei widerlegte das von Ex-Nationalspieler Leighton Barnes trainierte Team die Theorie, nach der britische Mannschaften kein Elfmeterschießen könnten. Denn schon im Halbfinale hatte sich Everton am Montagmorgen vom Punkt aus gegen Fortuna Düsseldorf durchgesetzt.

Die Fortuna hatte sich nach mehreren vergeblichen Anläufen endlich mal wieder für den Finaltag qualifiziert und einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Am Ende stand für die Elf von Engin Vural nach einem 1:3 gegen Borussia Mönchengladbach im kleinen Finale Platz vier in der Bilanz. „Wenn man sieht, wie sich die Jungs hier hineingeschmissen haben, dann sagt das auch viel über den Stellenwert dieses tollen Turniers aus“, sagte Vural nach der Siegerehrung.

Auch die Turnierorganisatoren um Martin Meyer zogen eine positive Bilanz, wenngleich die Zuschauerresonanz etwas unter den Erwartungen blieb. „Mit Blick auf die mediale Präsenz und die Unterstützung der Stadt, die wir in diesem Jahr im Vorfeld des Turniers hatten, hätten wir uns noch ein paar Zuschauer mehr gewünscht“, sagte Meyer. Es fanden an den vier Turniertagen 4000 Zuschauer den Weg ins Stadion an der Roßstraße.

Das sportliche Level dieses Jubiläumsturniers war sehr ansprechend. Dass Teams wie der aktuelle Deutsche A-Jugendmeister FSV Mainz 05 oder die ebenfalls hoch eingeschätzte U19 von Union Berlin schon nach der Vorrunde die Koffer packen mussten, sagte auch etwas über das Niveau aus. Die Akzente setzten in diesem Jahr andere. So wie der im Finale unterlegene Sydney FC, der sich im Vergleich mit den europäischen Größen überragend schlug und einen tollen Teamspirit an den Tag legte.

Über die vermeintlich größte individuelle Qualität verfügte der FC Nordsjaelland. Der Klub aus dem Vorort von Kopenhagen setzte sich im Spiel um Platz fünf gegen den Titelverteidiger, die Japanische Hochschulauswahl, durch.

Den Platz des Titelverteidigers nimmt nun der FC Everton ein, der die nun ausscheidenden Turnierleiter zum Abschluss noch einmal organisatorisch herausforderte. Weil der Rückflug der Briten schon um 18.35 Uhr startete, mussten die Finalspiele kurzerhand vorverlegt und die Siegerehrung umgestaltet werden. Auch diese Herausforderung wurde letztlich gemeistert. Für Martin Meyer, Piet Keusen und Marcus Giesenfeld war es die letzte „gute Tat“ für das Turnier in offizieller Funktion. Im kommenden Jahr übernimmt der Verein BV 04 wieder die Organisation. Das bestätigte der erste Vorsitzende Bodo Grimm am Rande des Turniers.