Neusser Feuerwehr am Freitag den 13. im Dauereinsatz Die Feuerwehr im Dauereinsatz

Neuss · Die Neusser Feuerwehr war am Freitag im Dauereinsatz: Zwischen 11 und 16 Uhr wurden die Rettungskräfte zu sechs verschiedenen Einsatzstellen alarmiert. Das stellte sie vor eine große Herausforderung.

Ein Kellerbrand in Allerheiligen war nur ein Einsatz am Freitag, zu dem die Neusser Feuerwehr gerufen wurde. Dabei wurde niemand verletzt.

Foto: Feuerwehr Neuss

Freitag der 13. gilt im Volksmund als Unglückstag. Abergläubische Menschen rechnen damit, dass ihnen an diesem Tag eher etwas zustößt als an anderen Tagen. Zumindest die Neusser Feuerwehr muss sich am vergangenen Freitag, den 13. Dezember, in diesem Aberglauben bestätigt gefühlt haben. Denn die Einsatzkräfte erlebten zwischen 11 und 15 Uhr eine „außergewöhnliche Häufung“ an Einsätzen, wie es in einer Mitteilung heißt. Konkret wurde die Wehr zu sechs Einsatzstellen binnen fünf Stunden gerufen und kam an ihr Limit.

Explosion im Hafen

Um 11.11 Uhr ging der erste Alarm bei der Feuerwehr-Leitstelle ein. Im Neusser Hafen gab es eine Explosion in einer Aluminium-Mühle. Der Staub der Produktionsanlage hatte sich entzündet und eine Verpuffung ausgelöst. Mehrere Teams waren rund drei Stunden im Einsatz, um den Brand unter Kontrolle zu bringen und eine Ausbreitung zu verhindern. Parallel wurden angrenzende Bereiche auf weitere Gefahren überprüft. Vier Betriebsangehörige wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in Krankenhäuser transportiert.

Verkehrsunfall auf der A57

Für ein massives Verkehrschaos sorgte gegen 12.45 Uhr ein schwerer Unfall auf der A57 zwischen Neuss-Norf und Hafen in Fahrtrichtung Krefeld. Drei Pkw und ein mit Zement beladener Lkw waren beteiligt. Während die Feuerwehr die Unfallstelle sicherte und die Fahrbahn von auslaufenden Betriebsstoffen reinigte, kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im gesamten Stadtgebiet. Der Lkw wurde nach ersten Maßnahmen von einem Abschleppunternehmen geborgen. Eine Person wurde bei dem Unfall leicht verletzt. Die Feuerwehr war „nur zur Absicherung vor Ort“, wie ein Feuerwehrsprecher auf Anfrage erklärte.

Kellerbrand in Allerheiligen

Um 14.27 Uhr wurden mehrere Löschzüge zu einem Kellerbrand an der Hardenbergstraße in Allerheiligen alarmiert. Beim Eintreffen schlugen bereits Flammen aus den Kellerräumen, wie auf einem von der Feuerwehr veröffentlichten Foto zu sehen ist. Dank des schnellen Eingreifens der Einsatzkräfte wurde das Feuer schnell unter Kontrolle gebracht. Alle Bewohner hatten das Gebäude rechtzeitig verlassen und blieben unverletzt. Die Brandursache wird derzeit durch die Polizei ermittelt.

Erneuter Brand im Hafen

Kurz nach Abschluss der Nachlöscharbeiten beim ersten Brand im Hafen wurde die Feuerwehr um 15.01 Uhr an der gleichen Einsatzstelle erneut alarmiert. Aluminiumstaub hatte sich entzündet, wodurch Kabeltrassen in Flammen standen. Durch das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte wurde eine Ausbreitung des Feuers verhindert. Der Einsatz dauerte insgesamt rund sechs Stunden.

Verpuffung in einer Gastherme

Nur eine Minute nach der erneuten Alarmierung in den Hafen wurde die Feuerwehr um 15.02 Uhr zu einer vermeintlichen Gasexplosion in einem Wohnhaus in Weckhoven gerufen. Vor Ort stellte sich heraus, dass es sich um eine Verpuffung durch einen Defekt an der Heizungsanlage handelte. Es war kein offenes Feuer ausgebrochen, sodass lediglich eine technische Überprüfung durch einen Fachbetrieb notwendig war.

Technischer Defekt an Bus

Zum Abschluss des Einsatz-Marathons ging es für die Feuerwehr um 16.06 Uhr an den Konrad-Adenauer-Ring: dort meldeten Verkehrsteilnehmer eine Rauchentwicklung an einem Bus. Vor Ort konnte schnell Entwarnung gegeben werden: Es handelte sich um einen technischen Defekt, der keine weiteren Maßnahmen der Feuerwehr erforderte.

Die Vielzahl und gleichzeitige Häufung der Einsätze stellten eine seltene Herausforderung für die Feuerwehr Neuss dar. „Wenn sich die Stichworte Explosion der Gastherme oder Brand in einem Bus bestätigt hätten, hätten wir das nicht mehr alleine geschafft. So war das für unsere Einsatzkräfte gut zu bewältigen“, so der Feuerwehrsprecher. Bis auf einen Löschzug seien alle Einsatzkräfte draußen gewesen.