Besitzerin rettet sich mit Sprung aus dem Fenster Fluffy nach Wohnungsbrand in Düsseldorf verzweifelt gesucht
Düsseldorf · Eine Wohnung in Hassels brannte vergangene Woche aus, die Bewohnerin verletzte sich schwer. Seitdem vermisst sie ihre Katze.
Die Meldung der Feuerwehr vom 26. November klang schon sehr dramatisch: „Bei einem Wohnungsbrand in einem Mehrparteienhaus an der Oranienburger Straße in Hassels rettete sich eine Frau nur durch einen Sprung aus dem Fenster vor den Flammen. Sie wurde an der Einsatzstelle durch den Rettungsdienst behandelt und schwer verletzt ins Krankenhaus transportiert.“ Und in der Uni-Klinik befindet sich die 46-Jährige auch eine Woche später noch. Dort erreichten wir sie telefonisch.
Bei dem Feuer habe sie alles verloren, erzählt die Frau: Ihre Wohnung im ersten Stock des Hauses ist komplett ausgebrannt. Und noch ist nicht klar, ob die 46-Jährige wieder ganz gesund wird. Bei dem Sprung brach sie sich unter anderem zwei Rückenwirbel. Am Donnerstag steht die nächste größere Operation an.
Und doch gelten ihre Sorgen nicht nur ihr selbst und dem „Wie geht es weiter?“. Seit dem Wohnungsbrand vergangene Woche Dienstag ist ihre Katze Fluffy wie vom Erdboden verschluckt.
Über die sozialen Netzwerke sucht sie seitdem nach dem hübschen Tier mit dem getigerten Fell: „Fluffy ist sehr schreckhaft. Ich habe sie vor gut drei Jahren zu mir geholt, damals war sie ein halbes Jahr alt. Sie stammte aus einem Messie-Haushalt.“
Mit der Zeit wurde Fluffy zutraulich und verschmust, blieb aber eine reine Wohnungskatze. „Deswegen habe ich sie auch nie chippen lassen“, sagt die Hasselserin mit Bedauern. Der Balkon sei mit einem Netz versehen gewesen, sodass das Tier zwar an die frische Luft gehen, aber nicht runterfallen oder ausbüxen konnte.
Die Brandwohnung
wurde völlig zerstört
Freunde und Nachbarn haben inzwischen eine Suchaktion nach Fluffy gestartet: „Sie haben rund um meine Wohnung Plakate aufgehängt“, erzählt die 46-Jährige. Und jemand aus diesen Kreisen würde das Tier auch übergangsweise zu sich nehmen. Denn wenn die Frau das Krankenhaus irgendwann wird verlassen können, dann steht erst noch eine Reha-Maßnahme an. Aber auf ihr soziales Umfeld könne sie sich hundertprozentig verlassen, sagte sie: „Ich habe tolle Freunde und eine tolle Familie.“
Gemeldet ist sie jetzt zunächst bei ihrer Mutter: „Meine Wohnung ist pechschwarz von innen.“ Und auch die Feuerwehr meldete damals, dass die Brandwohnung völlig zerstört wurde und nicht mehr bewohnbar sei. Inzwischen weiß die Patientin auch, was den Brand ausgelöst hatte: das Ladegerät ihres E-Bike-Akkus, das sie zum Aufladen mit in ihre Wohnung genommen hatte.
Es sei so gegen 20.40 Uhr gewesen und sie habe auf dem Sofa vor dem Fernseher gesessen, erzählt sie. Da habe es auf einmal einen Knall gegeben und rasend schnell habe sich das Feuer ausgebreitet. Geistesgegenwärtig rief sie sofort die Feuerwehr, die riet ihr, die Ruhe zu bewahren und nicht aus dem Fenster zu springen, sondern auf die Einsatzkräfte zu warten, die sie aus der Wohnung retten würden.
Doch weil ihre Panik mit jeder Minute größer wurde und wie sie sagt, „schon der Putz von der Decke fiel“, sprang sie doch aus dem Fenster in den Garten und verletzte sich dabei schwer: „Ich habe dann der Feuerwehr am Telefon gesagt, dass sie schnell zu mir hinters Haus kommen sollte.“
In der Uni-Klinik seien alle sehr nett zu ihr, erzählt sie aus dem Krankenbett heraus. Alle dort würden ihre Geschichte kennen, und sie fühle sich fast wie eine Privatpatientin. Auch in den sozialen Netzwerken ist sie bekannt als die Frau, die aus dem Fenster sprang. Diese Aufmerksamkeit hofft sie, nutzen zu können, um Fluffy wiederzufinden: „Das Schlimmste ist, dass ich hier liege und nichts tun kann.“
Vier weitere Menschen wurden im Verlauf des Einsatzes vom Rettungsdienst gesichtet, mussten aber nicht in ein Krankenhaus transportiert werden. Durch den massiven Löscheinsatz von mehreren Strahlrohren im Innen- und im Außeneinsatz konnten die Einsatzkräfte den Brand schnell unter Kontrolle bringen und ein Übergreifen auf die zweite Etage verhindern. Rund 50 Kräfte waren an jenem Abend bis 23.30 Uhr im Einsatz.
Wer etwas zum Verbleib von Fluffy sagen kann, kann sich per E-Mail wenden an wawpauli92@gmail.com.