Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule Willich Umweltschutz-Oase auf dem Schulhof
Schiefbahn · Die Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule in Schiefbahn ist die erste Schule in Willich, die das neue Angebot „Unser Schulhof soll grüner werden“ der Eva-Lorenz-Umweltstation nutzt.
„Ich denke, unsere Schule hat allein aufgrund ihrer ländlichen Lage und der Größe der Fläche jede Menge Potenzial. Das sollten wir nutzen. Es ist toll, eine Expertise von außen zu erhalten und gemeinsam unsere Schule grüner zu gestalten“, sagt Nina Höttges.
Die Lehrerin hat die Leitung der Mint-Profilklassen an der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule (LdV) inne und zeichnet an der Schiefbahner Gesamtschule zudem für ein neues Projekt verantwortlich, das gemeinsam mit der Eva-Lorenz-Umweltstation (ELU) angegangen wird: Die Gesamtschule ist die erste Schule in Schiefbahn, die das neue Angebot der ELU „Unser Schulhof soll grüner werden“ nutzt.
Das kostenfreie Angebot steht allen Grundschulen sowie weiterführenden Schulen offen und das sogar über Willich hinaus. Beim Angebot untersuchen Monika Wagner und Pia Kamberg von der ELU das jeweilige Schulgelände gemeinsam mit Schülern und Lehrern, um Potenziale für ein lebenswertes, grüneres Schulgelände zu finden. Das neue Angebot startete im vergangenen Jahr. „Wir sind 2023 über die Ausstellung Wilder Müll von Elita und Benno Grafke auf das grüne Schulhofangebot der ELU aufmerksam geworden, haben Kontakt aufgenommen und im Sommer haben uns Monika Wagner und Pia Kamberg besucht“, erzählt Höttges.
Eine Expertise für das Gelände von außen sei immens wichtig, fügt sie an. Gemeinsam ging es über das Schulhofgelände in Schiefbahn, um zunächst den Ist-Zustand zu erfassen. Schon beim Gang wären die Ideen gesprudelt. „Wichtig ist zunächst einmal, dass Projekte auch wirklich umsetzbar sind. Man muss klein anfangen, damit es klappt“, sagt Wagner. Bei der LdV stand schnell fest, dass man gerne wieder einen Schulgarten anlegen wollte, der viele ökologisch wertvolle Elemente vereint.
„Es ist wichtig, die Schüler vom ersten Moment an einzubinden. Sie sollen sich mit ihren Ideen und Wünschen einbringen“, sagt Höttges. Im zweiten Schritt ging es mit der Mint-AG, die sich federführend in das grüne Schulhofprojekt einbringt, zur ELU in den Neersener Schlosspark, um Anregungen für mögliche Projektaktionen zu sammeln. Dort setzten sich die Fünftklässler im Herbst mit verschiedenen Themen auseinander: Bauwerke aus Naturmaterialien, Beetgestaltung, Nisthilfen, wehrhafte Sträucher oder Igelschutz. Die Schüler lernten unter anderem wie mit Naturmaterialien ein Unterschlupf für Igel gebaut werden kann. „Das haben wir in der Schule schon an zwei Stellen gemacht“, berichtet Johanna aus der 5c und zeigt auf ein Konstrukt aus Zweigen samt Laub, das die Schüler im Herbst bereits angelegt hatten. Nun soll es an den Schulgarten gehen.
„Wir haben in einem ersten Schritt im vergangenen Jahr aus dem verfügbaren Budget Gartengeräte gekauft und den Schülern den richtigen Umgang damit erklärt“, sagt Höttges. Nun sei geplant, über einen Spendenaufruf innerhalb der Lehrer- und Elternschaft Geld für Pflanzen zu sammeln. „Wir würden gerne um den neuen Schulgarten herum eine Wildschutzhecke anlegen. Das soll nicht nur eine Abgrenzung für die Anbaufläche sein, sondern hat gleichzeitig einen hohen ökologischen Nutzen für die Tierwelt“, sagt Höttges. Zusammen mit Wagner ist dabei aktuell die Idee entstanden, eine Kombination von Heckenpflanzen und „Benjeshecke“ aus Totholz als Einfassung zu nutzen.
Das Schnittgut von Bäumen und Sträuchern, das beim auf dem Schulgeländes vorgenommenen Rückschnitt durch die Stadt Willich angefallen ist und das noch vor Ort liegt, könnte dazu direkt verwertet werden. „Das wäre eine wertvolle Verwendung und spart zudem Entsorgungskosten“, nennt Wagner die Vorteile einer Benjeshecke. Was Höttges ebenfalls gerne umsetzen würde, ist der Bau eines Feuerbohnentipis und das Pflanzen von Obststräuchern zum Naschen.
Des Weiteren könnte sich die engagierte Lehrerin an verschiedenen Stellen auf dem Schulgelände Staudenbeete vorstellen. Ideen gibt es auf jeden Fall genug. Sie sollen nun Stück für Stück mit fachlicher Unterstützung durch die ELU umgesetzt werden.