Unterwegs im Naturpark Schwalm-Nette Die Niersauen bieten schöne Spazierkulisse
Oedt · Zwischen den Jahren ist viel Zeit für einen Spaziergang. Traumhaft schön: die Niersauen-Runde in Oedt. Was es auf der rund vier Kilometer langen Tour zu sehen gibt.
Wer eine kleine Wanderung machen möchte, die ohne Steigungen auskommt, die den Niederrhein in seiner ganzen Schönheit zeigt und dazu noch mit Historischem und Kunst aufwartet, der ist in Grefrath-Oedt an der richtigen Adresse. Ausgangspunkt ist der kleine Parkplatz am Wohnmobilstellplatz an der Burg Uda. Durch die kleine Grünanlage mit ihrem Grillplatz und der großen Wiese geht es in Richtung Burg los. Von der um 1300 erbauten Burg steht neben einigen Mauerresten noch einer der Burgtürme.
Wer mehr über die Anlage erfahren will, kann auf die sieben Informationstafeln zurückgreifen, die mit vielen Fotos und informativen Texten verschiedene Themen rund um die Burg aufgreifen. Unter anderem zeigen sie spektakuläre Aufnahmen der Ausgrabungen aus den Jahren 1959 und 1961 mit den freigelegten Fundamenten, die die Anlage in ihrer früheren Gesamtheit zeigen. Das Leben auf der Burg ist ebenso ein Thema wie die mittelalterliche Küche und die Geschichte der Burg Uda.
Nach dem Abstecher in die Geschichte startet die Wanderung über den langen Holzsteg, der hinter dem Burgturm liegt. An dessen Ende geht es geradeaus in den schmalen Wiesenweg, der sofort mit einem ersten Kunstwerk punktet: Auf der linken Seite befindet sich inmitten des Grüns der Flügelbaum, ein Kunstwerk der Künstler-Gruppe „Salix“.
Das Kunstwerk ist aber nicht der einzige Hingucker. An einer Pappel in der Nähe sind Spuren eines ganz besonderen tierischen Bewohners zu sehen, den man allerdings sehr selten einmal persönlich zu sehen bekommt. Es sind die Fraßspuren eines Bibers, der eine Pappel angefressen hat, an der ein Hochsitz in Form einer Eisenleiter angelehnt steht. Ein Stückchen weiter ist es eine vom Wind umgeknickte Weide, die dem Nagetier ebenfalls gut geschmeckt hat. „Es ist so, dass die Bäume wieder Mineralien und Zucker nach oben in die dünnen Äste schicken, damit sich die Knospen bilden können. Das weiß der Biber. Diese Zuckeradern, die unter der Rinde liegen, sind für ihn wie ein Energydrink. Sie liefern dem Tier viel Energie. Wenn er zudem einen Baum fällt, kann er an die Knospen ran“, erklärt Wilfried Küsters, Wasser-Erlebnis-Begleiter im Naturpark Maas-Schwalm-Nette und Niederrhein-Guide. Am besten schmecken dem Biber Kopfweiden und Pappeln. An Buchen und Erlen geht er nur heran, wenn er die Gerbstoffe dieser Bäume benötigt.
Rechter Hand taucht hinter den Bäumen und Sträuchern das Ufer eines kleinen Sees auf. Begleitet vom Wasser auf der rechten Seite und Feuchtwiesen mit Baumbestand, geht es weiter. Dort, wo der Weg sich gabelt, biegt der Spaziergänger nach rechts ab. Die typisch niederrheinische Landschaft stellt sich in ganzen Vielfalt vor: Kopfweiden und Pappeln rahmen Grünflächen ein. Schon von dieser Stelle aus fällt der hohe Turm auf, auf dem in luftiger Höhe die Silhouette eines Menschen zu sehen ist. Doch beim Näherkommen stellt man fest, dass dieser Turm nicht begangen werden kann – und dass es sich auch nicht um einen Menschen handelt, der da oben zu sehen ist, sondern um eine Malerei. Das zwölf Meter hohe Kunstwerk, der Parkwächter, grüßt.
Dort kann man auch einen Abstecher zum See machen, der auf der rechten Seite liegt. Bänke laden zum Verweilen ein. Oft können hier Schwäne und Enten beobachtet werden. Links abgebogen geht es durch die Niersauen weiter. An der nächsten T-Kreuzung heißt es erneut: rechts abbiegen. Der Spaziergänger kreuzt den Kanal, der den Wanderer auf der linken Seite weiter begleitet. Linker Hand taucht eine kleine Brücke auf. Hier biegt der Spaziergänger rechts ab in Richtung Niers.
Über die alte Eisenbrücke wird die Niers gequert, wobei ein Stopp einen wunderschönen Blick auf das Fließgewässer ermöglicht. Direkt hinter der Brücke führt ein schmaler, ein wenig abwärtsführender Weg zur Niers. Vorsicht, beim Abstieg kann es schon einmal rutschig werden. Mit der Niers zur rechten Hand und Feldern zur linken wandert man entlang des Flüsschen wieder in Richtung Oedt. Der Feldweg endet am Fahrradweg an der Mühlengasse. Rechts abbiegen, und über den Fahrradweg geht es zum Parkplatz zurück – wobei ein kleiner Abstecher durch das rechts hinter dem Sportplatz liegende Wäldchen möglich ist. Beide Wege führen zum Wohnmobilstellplatz.