Schnee in Düsseldorf Die Rheinbahn in Düsseldorf rügt ihren Winterdienst

Düsseldorf · Lob und Kritik gibt es wiederum für das Räumen der Fahrradwege. Viele Nebenstraßen bleiben rutschig.

Eine Bahn hält an einer nicht geräumten Haltestelle.

Foto: Kim-Khang Tran

Die Leistungen der Winterdienste werden nach dem starken Schneefall am Mittwoch zum Teil sehr kritisch bewertet, aber auch Lob gibt es. Besonders schlecht weg kam in der öffentlichen Wahrnehmung die Lage an den Bahnhaltestellen. Bei Facebook etwa kursierten Fotos, ein Nutzer in der Gruppe Rheinbahn-Watch berichtete von einem Sturz an der Schlesischen Straße. Am Aachener Platz fiel auf, dass dort am Mittwochabend nicht geräumt war.

Selbst der Rheinbahn gefiel die Leistung des beauftragten Unternehmens (nicht die Awista) überhaupt nicht. Sprecher Thomas Kötter sagt: „Unser privater Dienstleister, der an den Bahn-Haltestellen für die Schnee- und Eis-Freiheit in solchen Fällen sorgen soll, hat leider nicht die Leistung geliefert, die wir erwarten.“ Man habe bereits ein Kritikgespräch geführt und die „Erwartungshaltung klar formuliert“. Zeitgleich seien eigene Teams ausgerückt, um den Schnee zu entfernen. Übrigens: An Bushaltestellen sind die Anlieger gefragt.

Ein gemischtes Meinungsbild findet sich zur Räumung von Radwegen. Der ADFC gibt sich milde, deutlich besser gelaufen sei der Winterdienst der Awista als in Vorjahren. Die hat den Auftrag, die Radwege im Radhauptnetz zu räumen, gleichberechtigt mit den anzufahrenden Fahrspuren für Autos, sagt Udo Meyer, Einsatzleiter des Awista-Winterdienstes. Das klappte vielerorts gut, sogar auf der Schotterpiste am Rheinpark. Für die Einsätze auf den Radwegen auf Bürgersteigen ist die Awista mit Kleinkehrfahrzeugen unterwegs. Noch im Ordnungs- und Verkehrsausschuss am Mittwochabend gab es am Rednerpult ein Lob von Mirja Cordes (Grüne) für die Arbeit der Awista etwa auf der Rheinuferpromenade und der Oberkasseler Brücke.

Doch einiges hat nicht funktioniert, etwa auf der Route des Radhauptnetzes von der Niederrheinstraße über den Freiligrathplatz. Georg Schumacher (BUND) stieß dort als Fahrradfahrer auf ungeräumte Wege. „Darüber habe ich mich sehr geärgert. Das ist doch eine entscheidende Trasse in Richtung Stadt.“ Lerke Tyra vom ADFC fiel auf, dass an der Ecke Oberbilker Allee zur Kruppstraße nicht geräumt war, auch wenn ihrer Wahrnehmung nach und auch von Kollegen vieles gut gelaufen sei. Ein Nebeneffekt von geräumten Fahrradwegen auf Bürgersteigen sei allerdings auch, dass dort verstärkt Fußgänger unterwegs seien.

Des Weiteren springt in der Stadt ins Auge, dass viele, viele Nebenstraßen nicht geräumt sind. Am Freitagmorgen wurde es etwa auf der Benzenbergstraße oder dem nicht geräumten Radweg der Bachstraße sehr rutschig. Meyer von der Awista erklärt, dass nach den gesetzlichen Bestimmungen nur gefährliche und verkehrswichtige Bereiche geräumt werden müssten, die Awista mache schon deutlich mehr als nötig. Viele Nebenstraße würden aber nicht angefahren, nur in langen Kälteperioden und damit Ausnahmefällen nach Absprache mit Auftraggeber Stadt. Jetzt habe man nach den beiden Durchgängen am Mittwochnachmittag und am Donnerstagmorgen entschieden, aufgrund des zu erwartenden Tauwetters am Sonntag nicht mehr zusätzlich zu räumen, auch aus Kostengründen. Allerdings blieben so auch die Nebenstraßen von Mobilitätsstationen wie am Bachplätzchen und am Friedensplätzchen rutschig. „Das sollte natürlich geändert werden“, sagt Tyra.