Ausstellung in Arthena-Foundation Ein unaufgefordertes Erwachen

Düsseldorf · Fremdartige Wesen mit Tentakeln und Fühlern, ein Hologramm und ein interaktives Videospiel: Die neue Ausstellung „Unsolicited Awakening“ in der Arthena Foundation hat einiges zu bieten.

Die Wesen, die die Ausstellung in der Arthena Foundation heimsuchen, sind teils monströs, teils fast niedlich.

Foto: Adrian Parvulescu

(szo) Mary-Audrey Ramirez kreiert Fantasiewesen, die in unserem Raum vordringen. Die Künstlerin, geboren in Luxemburg, lebhaft in Berlin, ist seit ihrer Kindheit in der Welt der Computerspiele verwurzelt. Für ihre Einzelausstellung in der Arthena Foundation verwandelt sie die Räume in einen immersiven Science-Fiction-Parcours mit eigens komponierten Sounds und Lichteffekten. Digital animierte Installationen und aus hochglänzend-synthetischen Stoffen genähte Skulpturen machen ihre Fantasiewesen lebendig.

„Unsolicited Awakening“, also „Unaufgefordertes Erwachen“ heißt die neue Ausstellung, die vom 5. Juni bis zum 15. September in Kai 10/Arthena Foundation zu sehen sein wird. Für ihre futuristische Ästhetik schöpft Ramirez aus der Bildsprache von Videogames, Science-Fiction-Filmen und Tiefseedokumentationen, deren visuelles Vokabular in unserem kollektiven Gedächtnis verankert ist. Sie spielt mit Endzeitstimmung und Humor, mit der Freude am Eskapismus und unserer Angst vor der Apokalypse. Und mit dem Schauer, der der Möglichkeit neuer Technologien innewohnt. Was auf diese Weise entsteht, ist die Atmosphäre einer nonhumanen Zukunft, in der Geschöpfe leben, die aus einer zerstörten Welt hervorgegangen sind – und die zugleich an mythische Wesen erinnern. Der Parcours ist in verschiedene Segmente unterteilt. Er gleicht dem Eintauchen in ein Videospiel. Die Bereiche entsprechen Biomen – im Gaming-Jargon sind dies Landschaften mit bestimmten Eigenschaften, in denen unterschiedliche Wesen leben. Wie bei einem Videospiel sind manche Segmente zugänglich, andere – wie etwa ein eigens für die Ausstellung entwickeltes Hologramm – können nur auf Abstand betrachtet werden. Im Zentrum dieser Landschaft befindet sich ein von Ramirez mit ihrem Team entwickeltes Game mit dem Titel „Forced Amnesia“ – erzwungene Amnesie. Zur Finissage (15. September) ist Ramirez bei der Arthena Foundation zu Gast. Um 16 Uhr gibt es ein Gespräch zwischen ihr und Kuratorin Gesine Borcherdt. Weitere Infos unter: