Großes Ärgernis bleiben auch E-Scooter „An der Schadowstraße tut sich immer noch nichts“

Düsseldorf · Die Initiative Fuss ev. übt weiterhin deutliche Kritik. Insgesamt passiere noch zu wenig für Fußgänger.

Bernhard Alef und Ferry Weber von Fuss ev. demonstrierten mit einem Pop-up-Zebrastreifen auf der Schadowstraße.

Foto: Döring, Olaf (od)

(ale) Die Initiative Fuss ev sieht inzwischen zwar einige Fortschritte für Fußgänger in Düsseldorf, die Kritik überwiegt allerdings nach wie vor deutlich. An vorderster Stelle ärgert sich Mitgründer Ferry Weber (FDP) über die Situation auf einer der meistbesuchten Einkaufsstraßen der Stadt: „Auf der Schadowstraße tut sich immer noch nichts.“ Und das ein Jahr nach einer Demo von Weber mit einem Pop-up-Zebrastreifen über den Radweg in der Mitte der Straße und zwei Jahre nach einem Unfall zwischen Radfahrer und Kleinkind dort. Eigentlich wollte die Stadt längst eine Lösung präsentiert haben.

Doch Weber nennt weitere Kritikpunkte. Immer noch fänden sich viel zu viele E-Scooter auf den Gehwegen. In der Innenstadt habe sich da zwar mit den Sharing-Stationen viel verbessert, aber eben nicht in den äußeren Bezirken. „Die fallen oft etwas hinten rüber.“ Und es werde lange dauern, bis dort viele Sharing-Stationen aufgebaut seien. Zudem seien die Scooter zu oft auf den Gehwegen unterwegs. „Es müsste viel konsequenter und öfter kontrolliert werden.“

Auch bei der Barrierefreiheit müsse sich noch viel tun. An vielen Stellen fehlten die Absenkungen von Bordsteinen. Auch Ampelphasen seien an breiteren Straßenzügen oft zu kurz. „Das schaffen viele ältere Menschen nicht. Wir sind eine alternde Stadtgesellschaft. Auf ihre Bedürfnisse muss stärker eingegangen werden.“

Auch diesbezüglich wolle er weiter das Gespräch mit der Fußgängerbeauftragten Laura Groß suchen. Für sie hat Weber einiges an Lob übrig, sehr fleißig sei sie, und Weber halte sie auch für kompetent. Richtig sei es aber, weiter aufzustocken. „Eigentlich bräuchte es zwei weitere Leute zur Unterstützung.“

Auch wenn unterm Strich noch zu wenig für den Fußgängerverkehr geschehe, einige Verbesserungen sieht Weber, was aus seiner Sicht auch mit der Arbeit von Fuss ev. zu tun habe und damit mehr öffentlichem Druck. Ein Lob spricht Weber Oberbürgermeister Stephan Keller aus, der sich persönlich um Tempo 30 auf der Bertastraße gekümmert habe. Sogar Grundstückseigentümer seien schon angeschrieben worden, um möglichst doch die Bürgersteige verbreitern zu können.