Immer mehr Fälle in Düsseldorf Betrüger locken mit Handy-Attrappen und Billigprodukten

Düsseldorf · Mal sind es Billig-Handys, die aussehen wie Markenprodukte, mal sind es nutzlose Attrappen – immer häufiger werden Düsseldorfer mit falschen Angeboten betrogen.

Immer häufiger fallen Düsseldorfer auf Betrugmaschen mit gefälschten Handys rein.

Immer häufiger fallen Düsseldorfer auf Betrugmaschen mit gefälschten Handys rein.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Es sieht aus wie ein Schnäppchen: Smartphones bekannter Marken und kabellose Kopfhörer, aber deutlich günstiger als üblich. Geworben wird mit originalverpackten Elektronikartikeln, mit Rechnung und Garantie, zum Teil mehrere Hundert Euro unter dem Marktwert. Bei solchen Angeboten auf Online-Portalen handelt es sich aber oftmals um gefälschte Artikel und Betrugsmaschen, warnt die Polizei in Düsseldorf.

In der letzten Zeit häuften sich bei der Polizei die Anzeigen wegen solcher Fälle, heißt es. Gefälschte Mobiltelefone, Smartwatches, Kopfhörer und andere elektronische Gadgets von hochwertigen Marken werden auf Kleinanzeigen-Portalen und Online-Marktplätzen von den Betrügern inseriert. „Alles, was Jugendliche so haben wollen“, sagt Polizeisprecher Marcel Fiebig. Es seien häufig junge Leute, die von den Angeboten gelockt würden.

Die Anbieter schlagen in den meisten Fällen vor, sich im öffentlichen Raum – zum Beispiel am Hauptbahnhof – zu treffen und das Gerät gegen Barzahlung zu übergeben. Nicht selten üben die Betrüger dabei auch Druck aus und geben an, noch andere Interessenten zu haben oder nur an diesem Tag für eine Übergabe in Düsseldorf zu sein. So wollen sie die Käufer zu einer schnellen und unüberlegten Entscheidung drängen.

Kommt es zum Verkauf, fällt den meisten im ersten Moment gar nicht auf, dass es sich um eine Fälschung handelt. Verpackungen und Geräte wirken äußert authentisch, so die Polizei. Erst später wird den meisten Käufern klar, dass sie entweder ein günstigeres Gerät einer anderen Marke oder gar eine Attrappe in der Hand halten – etwa wie die Smartphones, die in Elektronikgeschäften ausgestellt sind.

Tatsächlich lassen sich solche Attrappen ganz einfach im Internet bestellen. Für 30 bis 40 Euro gibt es solche Dummys. Beworben werden sie als Spieltelefone für Kinder oder als Scherzartikel, um Freunde in die Irre zu führen. Wenn die Betrüger sie für mehrere Hundert Euro weiterverkaufen, ergibt sich eine beträchtliche Gewinnspanne. Die Fälle in Düsseldorf sind übers gesamte Stadtgebiet verteilt aufgetreten. Die Polizei geht nicht von einer professionellen Bande, sondern eher von mehreren Einzeltätern aus, die diese Masche für sich entdeckt haben. Auch in anderen Städten dürften ähnliche Fälle vorkommen, so der Polizeisprecher.

Die Polizei in Düsseldorf warnt mögliche Käufer vor auffällig günstigen Angeboten und rät zur Skepsis. „Viele Geschädigte hatten schon ein schlechtes Bauchgefühl“, sagt Polizeisprecher Marcel Fiebig. „Die Angebote waren aber so gut, dass alle Sicherheitsmechanismen ausgeschaltet wurden.“

Wer ein gutes Angebot für Smartphones, Kopfhörer und Co. auf Online-Verkaufsportalen entdeckt, sollte einen Blick auf das Profil des Verkäufers werfen. Ist dieser noch ganz neu auf der Plattform unterwegs oder bietet sogar mehrere Elektronikgeräte an, lieber die Finger davon lassen. Hilfreich ist es auch, den Verkäufer zu fragen, wie der günstige Preis zustande komme. Keinesfalls sollte man sich unter Druck setzen und zu unbedachtem Handeln hinreißen lassen. Eine Sicherheit können die Treuhand-Bezahlfunktionen der Verkaufsportale bieten. Kommt es zu einer Vor-Ort-Übergabe, sollten Käufer noch im Beisein der Anbieter das Gerät auf Authentizität und Funktionalität prüfen. Verdächtige Anbieter sollte man bei den Verkaufsportalen übrigens sofort melden, damit diese gesperrt werden können.