Demo in Düsseldorf „Radweg auf der Schadowstraße sollte knallrot markiert sein“

Düsseldorf · Der Radweg auf der Schadowstraße ist seit seiner Einrichtung unbeliebt. Der Verein „Fuss“ setzt sich dafür ein, dass Radfahrer die 200 Meter lange Strecke an den Geschäften entlang absteigen und schieben, um Unfälle zu vermeiden. Darüber hinaus wurde auf einer Demo nun gefordert, den Radweg deutlicher zu kennzeichnen.

Auf der Schadowstraße wurde demonstriert.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

(tino) Das Verhalten im Straßenverkehr ist seit einigen Jahren rau. Gegenseitige Rücksichtnahme ist für viele Verkehrsteilnehmer Fremdwörter. Das ist auf der Schadowstraße deutlich, auf der sich Fußgänger und Radfahrer in einer Art „Shared Space“ begegnen, zu erleben. Einige Radler nutzen den kaum erkennbaren Radweg als Hochgeschwindigkeitsstrecke, Fußgänger queren ohne die eigentlich angebrachte Umsicht den Radfahrstreifen. Begegnungen mit Unfallpotenzial sind an der Tagesordnung.

Alles Gründe, die den Ortsverband Düsseldorf des bundesweit tätigen Fuss e.V., dem Fachverband Fußverkehr, dazu bewogen hat, eine Demonstration für die Erhöhung der Verkehrssicherheit auf der Schadowstraße zu organisieren. Es gab einen konkreten Anlass.„Ende Juni 2022 gab es auf der Schadowstraße einen Unfall zwischen einem Kleinkind und einem Radfahrer. Das Kind musste ins Krankenhaus“, erläuterte Ferry Weber, Mitgründer des Düsseldorfer Fuss e.V.- Ortsverbandes. „Das war für uns der Anlass, für eine Umgestaltung der Verkehrssituation auf der Schadowstraße zu demonstrieren. Vor einem Jahr gab es die erste Demo. Seitdem ist nichts passiert, deshalb demonstrieren wir erneut. So richtig scheint die Problemlage noch nicht in das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer eingedrungen zu sein, kamen doch nur 30 Demonstranten. Die aber vertraten ihr Anliegen mit Vehemenz, hatten sie doch größtenteils selbst Erfahrungen mit „Beinahe-Unfällen“ gemacht. „Warum können die Radfahrer nicht absteigen und die gut 200 Meter das Rad schieben. Damit wäre allen gedient. Oder warum können die Radfahrer nicht den Schlenker über die Liesegang- und Klosterstraße fahren“, meinte ein Demonstrant.

Weil auch der ADFC, also der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club, mit der verkehrstechnischen Kennzeichung auf der Schadowstraße und damit der Situation für Radler unzufrieden ist, war auch der ADFC auf der FUSS e.V.-Demo mit von der Partie. „Der ADFC hat über die kleine Radkommission der Stadt bereits mehrfach mitgeteilt, dass die Situation absolut verbesserungswürdig ist. Aber es tut sich nichts“, beschwert sich ADFC-Mitglied Jürgen Achterberg. „Der Radweg ist für Fußgänger unsichtbar, weil er sich nahtlos in die Farbgebung der Straße einfügt. Eine Kennzeichnung in knallrot wäre besser.“

Fuss e.V., der ADFC und Mitglieder des Seniorenrates fordern Mobilitätsdezernent Jochen Kral auf, endlich tätig zu werden. „Verkehrsdezernent Jochen Kral hat Gutachten zur Beurteilung der Verkehrssituation bereits für letzten Herbst angekündigt. Passiert ist aber bisher nichts“, moniert Weber.