Nicht auf die Fahrbahn kehren Wo soll all das Herbstlaub hin?

Kempen · Warum man es nicht einfach in die Straßenrinne kehren sollte, erklärt die Stadt Kempen.

Im Herbst ist Blätterfegen angesagt. Aber wohin mit all dem Laub?

Foto: dpa-tmn/Arne Dedert

(biro) Wenn im Herbst die Blätter fallen, haben Hauseigentümer und Mieter oft ihre liebe Müh‘ mit dem Laub. Denn dort, wo die Gemeinde die Pflicht zum Kehren der Bürgersteige auf die Eigentümer der anliegenden Grundstücke übertragen hat, müssen sie das Laub zusammenfegen und entfernen. Aber wohin mit dem Laub? Die Blätter einfach zu einem großen Haufen zusammenzufegen und auf dem Gehweg liegen zu lassen, ist keine Lösung. Sie dürfen übrigens auch nicht auf die Fahrbahn gekehrt werden, auch nicht an den Rand.

Darauf macht das Tiefbauamt der Stadt Kempen aufmerksam. Denn dort haben die Straßenreinigungskräfte mehr Arbeit, weil Bürger das Laub in die Straßenrinne kehren. Nicht nur für Gartenfreunde bedeuteten die Herbstwochen Mehrarbeit, heißt es in einer Mitteilung der Stadt: „Vor allem die Straßenreinigungskräfte haben alle Hände voll zu tun, um das Laub auf den Straßen mit der Kehrmaschine aufzunehmen.“

Vielfach sei zu beobachten, dass die Straßenanlieger das Laub vom Bürgersteig und Grünstreifen in die Straßenrinne kehrten, heißt es in der Mitteilung weiter. „Manchmal wird das Laub auf einen Haufen zusammengefegt. Dies führt zu einem erheblichen zeitlichen Mehraufwand für die Kehrmaschinenfahrer, da der Fangkorb sehr schnell voll ist und jedes Mal auf dem Betriebsgelände entleert werden muss.“

Das Tiefbauamt der Stadt Kempen weist deshalb darauf hin, dass es nicht gestattet ist, das Laub vom Grünstreifen und vom Bürgersteig auf die Straße zu fegen: „Das Laub vom Grünstreifen entsorgen die Mitarbeiter des städtischen Bauhofes. Das Laub vom Bürgersteig müssen die Anlieger aufnehmen.“ Dabei spiele es keine Rolle, ob das Laub von eigenen oder städtischen Bäumen oder vom Nachbarn stamme.

Und wohin nun mit all den Blättern? Das Laub müsse über die Biotonne entsorgt werden, heißt es von der Stadt. Ist die Tonne voll, kann man das Laub auch in Säcken sammeln und diese zum Kreislaufwirtschaftshof auf dem Betriebsgelände der Firma Schönmackers, Am Selder 9, bringen, die Abgabe ist nach Angaben der Stadt kostenlos. Geöffnet ist dort montags bis freitags von 9.30 bis 18 Uhr sowie samstags von 8 bis 14 Uhr.

Im Garten muss das Laub übrigens nicht entfernt werden. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) rät, zusammengerechte Laubhaufen liegenzulassen. Denn sie sind für viele Tiere eine notwendige Überwinterungshilfe, etwa für Igel, die Larven vieler Schmetterlinge oder andere Insekten und Kleintiere.

Wird Laub auf den Beeten verteilt oder darf unter Bäume liegenbleiben, finden etwa Regenwürmer, Spinnen, Käfer, Molche, Raupen und Falter einen Unterschlupf. Laub sei kein Abfall, so der Nabu, „sondern eine hervorragende Recyclingmethode der Natur“.