Wasserrettung in Düsseldorf Neues DLRG-Boot „Apollinaris“ soll Leben retten
Düsseldorf · Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft in Düsseldorf hat ihr neues, modernes Rettungsboot erhalten. 180.000 Euro kostete die Neuanschaffung.
Noch rasanter als üblich geht es zukünftig bei Rettungseinsätzen der DLRG zu. Gestern wurde das neue, hochmoderne Rettungsboot „Apollinaris“ in der Schulungs- und Rettungsstation am Niederkasseler Deich getauft.
Die Anschaffung des neuen Bootes war eine Notwendigkeit. 2021 musste das zehn Jahre alte Rettungsboot „Klaus Bungert“ außer Dienst genommen werden. Zwei Jahre dauerte die Planung des neuen Rettungsbootes, dass nach den Wünschen der Düsseldorfer DLRG gefertigt wurde. 180 000 Euro kostete die Neuanschaffung. „So eine Summe kann eine ehrenamtliche, gemeinnützige Organisation, wie wir es sind, nicht aus eigener Tasche aufbringen. Daher waren wir glücklich, so viele Unterstützer zu haben“, sagte Julian Meichsner, Bezirksleiter der DLRG Düsseldorf und ergänzte: „Das Boot ist eine gute Investition für die Lebensrettung auf dem Rhein.“
„Mit dem neuen Boot haben wir einen Quantensprung gemacht“, meinte Felix Rösler, stellvertretender Bezirksleiter der DLRG Düsseldorf. Gemeint ist damit, dass das Apollinaris über viele Features verfügt, die das Klaus Bungert noch nicht hatte. Mit acht Metern Länge und zweieinhalb Metern Breite ist es größer als sein Vorgänger und kann so auch größere Havarien abschleppen, erklärte Rösler.
Der Motor hat eine Power von 250 PS und schafft es auf eine Höchstgeschwindigkeit von rund neunzig Stundenkilometern. „So können wir von unserem Hafen aus in zwanzig Minuten an jedem Punkt auf dem Rhein in unserem Stadtgebiet sein. Zeit ist der wichtigste Faktor, der bei einer Rettung eine Rolle spielt“, so der stellvertretende Bezirksleiter. Zusätzlich verfügt Apollinaris über eine moderne Navigationstechnik. Mit Sonar können Personen und Gegenstände unter Wasser geortet werden. Mit dem Radar werden auch nachts Hindernisse erkannt. Es gibt eine umfangreiche Funkausstattung, einen Kartenplotter und das Identifikationssystem AIS liefert alle Schiffsdaten der Berufsschiffer.
Für die Rettung und Erstversorgung von Patienten befinden sich eine medizinische Ausrüstung, ein Spineboard und das Wasserrettungsgerät „Jason´s Cradle“ an Bord. „Wir haben auch Wert auf die Ergonomie des Bootes gelegt. Es ist wichtig, dass die Rettungskräfte sich sicher auf dem Boot bewegen können. Dafür gibt es auch überall Haltemöglichkeiten“, erklärte Rösler.
Der Name des Bootes ist eng mit der Stadt verbunden, ist doch der Heilige Apollinaris der Düsseldorfer Stadtpatron. Dessen Gebeine liegen in St. Lambertus in der Altstadt. Gleichzeitig ist Apollinaris auch der Schutzheilige des Wassers. „Unser Wunsch ist, dass das Boot genauso wie der Patron auf die Menschen der Stadt aufpasst“, sagte Meichsner. Damit das funktioniert, segnete Pfarrer und Notfallseelsorger Olaf Schaper Boot und Einsatzkräfte und gab ihnen zum Schutz ein Kreuz aus 400 Jahre altem Olivenholz.
Wie wichtig das neue Rettungsboot ist, zeigen die Statistiken. Bis Mitte September sind in Deutschland 353 Menschen ertrunken. Das sind 75 mehr als im Vorjahr im gleichen Zeitraum und so viele wie seit fünf Jahren nicht. 116 dieser Menschen kamen in Flüssen ums Leben.
In Düsseldorf engagieren sich mehr als 50 Einsatzkräfte ehrenamtlich in der Wasserrettung. 2024 gab es bisher über 70 Einsätze für die DLRG. Trotz der Arbeit der Einsatzkräfte gab es auch in Düsseldorf Todesfälle zu beklagen, berichtete Meichsner.