Dauerhafte Installation Mahnmal an der ehemaligen Synagoge in Düsseldorf wird aufgebaut

Düsseldorf · Die Lichtinstallation „missing link_“ des Künstlers Mischa Kuball wurde zum 9. November 2023 zunächst temporär am ehemaligen Standort der Großen Synagoge an der Kasernenstraße in Düsseldorf errichtet. Ein Jahr später wird daraus ein dauerhaftes Mahnmal.

Das rund 1,7 Tonnen schwere Kunstwerk wurde am Sonntag im Beisein des Künstlers aufgebaut.

Foto: Wolfgang Harste

(csr) Mit der Arbeit „missing link_“ hatte der Düsseldorfer Künstler Mischa Kuball im vergangenen Jahr eine temporäre Lichtinstallation auf der Kasernenstraße realisiert, die das Gedenken an die im Nationalsozialismus zerstörte, zentrale Synagoge der Stadt in den Mittelpunkt stellt. Jetzt wird daraus ein dauerhaftes Mahnmal. Das Kunstwerk bestand ursprünglich aus einem breiten Lichtstreifen, der über die Kasernenstraße auf den Gedenkstein für die Synagoge zulief, darüber befand sich in einem Metallrahmen ein großes, auf Plane gedrucktes Bild der Synagoge. Der Lichtstreifen wird nun durch Grauasphalt dargestellt, das Bild der Synagoge befindet sich zwischen zwei großen Glasplatten. Das rund 1,7 Tonnen schwere Kunstwerk wurde am Sonntag an seinem Standort aufgestellt, dazu war schweres Gerät notwendig.

Der Aufbau
des Kunstwerks

Gefertigt wurde das Glasbild bei der Firma Thiele Glas in Wermsdorf zwischen Leipzig und Dresden. Um es aus dem Transportfahrzeug heraus in seinen Metallrahmen auf dem Bürgersteig zu befördern, war ein Spezialkran der Firma Heavydrive notwendig. An großen Saugnäpfen hängend wurde es in die Höhe gehoben und dann in den Rahmen hinabgelassen.

Der Künstler Mischa Kuball und Nikolas Grosch von der Kunstkommission Düsseldorf waren am Sonntag vor Ort und beobachteten die Arbeiten. In den kommenden Tagen wird noch der vorübergehend eingelagerte Gedenkstein wieder aufgestellt, am 9. November wird das Mahnmal offiziell eröffnet. Kuballs Arbeit soll der Geschichte des Ortes eine neue Sichtbarkeit geben und bietet einen Resonanzraum für das gemeinsame Gedenken und Zusammenkommen. Das Projekt ist eine Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, der Stadt Düsseldorf sowie der Mahn- und Gedenkstätte.

Die 1904 im neoromanischen Stil fertiggestellte Synagoge war ein Mittelpunkt des jüdischen Lebens in der Stadt. Neben Gottesdiensten fanden dort Konzerte und öffentliche Vorträge statt. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Synagoge im Zuge der nationalsozialistischen Pogrome in Brand gesetzt und später abgerissen.

(csr)