Großeinsatz in Düsseldorf-Unterbach Nach Einsturz von Hauswand — Gebäude muss nicht abgerissen werden

Update | Düsseldorf · Die Giebelwand eines Einfamilienhauses an der Gerresheimer Landstraße ist am Mittwochabend eingestürzt. Zwei Bewohner konnten sich rechtzeitig retten. Neben dem betroffenen Gebäude soll gerade ein Neubau entstehen.

Neben einer Baustelle an der Gerresheimer Landstraße ist die Giebelwand eines Einfamilienhauses eingestürzt.

Foto: Marc Ingel

Bei einem Einfamilienhaus an der Gerresheimer Landstraße ist am Mittwochabend eine Giebelwand eingestürzt. Zwei der drei Bewohner seien zu diesem Zeitpunkt zu Hause gewesen, aber nicht verletzt worden, teilt die Feuerwehr mit. Als die Einsatzkräfte am Mittwochabend gegen 18 Uhr eintrafen, hatten die Bewohner das Gebäude demnach bereits verlassen. Es soll sich um ein älteres Ehepaar handeln. Der Feuerwehr lagen zunächst keine Informationen vor, wie es genau zum Einsturz der Giebelwand kommen konnte.

Da ein Einsturz des Hauses sowie des Nachbargebäudes nicht ausgeschlossen werden konnte, seien beide geräumt worden. Nach Einschätzung des Bauaufsichtsamtes sei ein gefahrloses Abstützen des Gebäudes nicht möglich gewesen. Das Haus sei bis auf Weiteres nicht bewohnbar, die drei Bewohner seien in einer Notunterkunft untergebracht worden. Die Stadtwerke Düsseldorf stellten die Strom- und Wasserversorgung des Gebäudes ab. Die Gerresheimer Landstraße war für die Dauer des Einsatzes mehrere Stunden voll gesperrt. Rund 60 Einsatzkräfte waren rund drei Stunden im Einsatz.

Am Donnerstagmorgen war an der Unfallstelle wieder Ruhe eingekehrt. Das Ordnungsamt war mit mehreren Einsatzkräften vor Ort, um die Situation im Auge zu behalten. „Wir warten auf die Bauaufsicht“, sagte einer der Ordnungshüter. Die Netzgesellschaft war damit beschäftigt, Wasser aus dem zunächst ebenfalls geräumten Nachbarhaus abzulassen. Anwohner schauten immer wieder vorbei, um sich bei Tageslicht einen Reim auf den Unfallhergang zu machen.

Bauaufsicht untersucht mit Statikern den Vorgang

Alle waren sich sicher, dass die Arbeiten auf der Baustelle nebenan unmittelbar mit dem Einsturz im Zusammenhang stehen. Wo bis vor Kurzem noch die Kneipe Unterbacher Treff sowie die Imbissbude Santorini standen, klafft jetzt eine große Baulücke. An der Gerresheimer Landstraße 148 soll ein neues Mehrfamilienhaus entstehen, der Keller ist bereits ausgebaut. „Die Rüttelplatte war hier rund um die Uhr im Einsatz, teilweise noch spät abends. Das hat bestimmt den Einsturz verursacht“, spekuliert ein Anwohner, der noch mitbekommen hat, wie Kriminaltechniker in der Nacht mit Drohnen die Unfallstelle aus der Luft aufnahmen, um Rückschlüsse auf die Einsturzursache zu erhalten. In das Nebenhaus durften die Anwohner wohl am Donnerstag wieder rein, „da brannte schon wieder Licht“, berichtet ein Nachbar von gegenüber.

Die Bauaufsicht war am Donnerstag mit eigenen sowie externen Statikern vor Ort und untersucht den Vorgang. Demnach sei das Haus nicht weiter einsturzgefährdet. Die notwendigen Maßnahmen würden nun erarbeitet und abgestimmt. Dies soll möglichst zügig erfolgen, damit die Bewohner ins Haus zurückkehren können. Eine genaue Zeitschiene kann aber nicht benannt werden.