Französische Schule feiert 30 Jahre Abibac Warum sich das Büffeln für ein Doppel-Abitur lohnt

Düsseldorf · Das Lycée Français International Simone Veil hat 30 Jahre Abibac-Abschluss gefeiert.

Auf dem Weg zum Abibac (v. l.): Maël, Alyssa, Yasmin und Charlotte lernen zusammen in der Bibliothek der Französischen Schule.

Foto: Anne Orthen

Mit einer Küchenschlacht in ihrer Aula feierten die Absolventen des Lycée Français International Simone Veil in diesen Tagen nicht nur die deutsch-französische Freundschaft. Es gilt darüber hinaus einen besonderen Geburtstag zu begehen: die Existenz des Abibacs. Den Doppel-Abschluss, bei dem die Schüler ihre Hochschulreife auf Deutsch und Französisch erwerben, gibt es nun seit drei Jahrzehnten. Von den derzeit 630 Schülern haben sich 40 für diesen Weg entschieden. Auch wenn das bedeutet, dass sie weit mehr büffeln müssen, denn ein Teil der Fächer wird auf Französisch geprüft, ein Teil auf Deutsch.

Yasmin, Charlotte, Alyssa und Maël bereiten sich gerade mit sieben Klassenkameraden auf ihren Abschluss vor. Die ersten Prüfungen stehen für April an, der zweite Teil kommt dann im Juni. Die Vier haben schon ganz konkrete Vorstellungen, was sie danach machen möchten. Für das Abibac haben sie sich alle ganz bewusst entschieden, teils weil sie mindestens einen französisch sprechenden Elternteil haben, teils weil sie wie Yasmin eine internationale Karriere anstreben. „Ich konnte kein Wort Französisch als ich herkam“, sagt die 18-Jährige. Aber sie lernte schnell und ist überzeugt: „Dieser Abschluss hilft mir nicht nur beruflich weiter. Ich bin auch viel offener und selbstbewusster geworden“.

Die Anforderungen an die Absolventen sind zwar hoch, doch sie profitieren davon, dass die Klassen klein sind und sich Lehrer wie Audrey Langenscheid, die Deutsch unterrichtet, viel Zeit für jeden nehmen können. Das wirkt sich insgesamt positiv auf die Lernatmosphäre aus. „Ich war vorher auf einer anderen Schule ganz in der Nähe und habe mich da überhaupt nicht wohlgefühlt“, erzählt Charlotte. Der Wechsel aufs Lycée hat ihr die Freude am Lernen zurückgegeben.

Alyssa ergänzt: „Was mir hier besonders gut gefällt, ist, dass es keinen Rassismus und keine Diskriminierung gibt“. Damit spielt die 17-Jährige auf die Tatsache an, dass am Lycée nicht nur viele Nationalitäten vertreten sind. „Wir haben hier die Möglichkeit miteinander zu wachsen“, sagt Charlotte. Auffällig ist, dass viele nicht nur begeistert von ihrer Schule sind, sondern auch sehr selbstreflektiert die Chancen einschätzen, die ihnen das Abibac eröffnen kann. Maël möchte in Frankreich studieren. Charlotte plant ein Psychologiestudium, am liebsten englischsprachig. Yasmin würde gerne Ärztin werden.

Das hören Schulleiter François Dillenschneider und Lehrerin Audrey Langenscheid natürlich gern. Bestätigt es ihnen doch, dass das Abibac auch in Zukunft ein begehrter Abschluss sein wird, der es den Absolventen erlaubt, sowohl hierzulande zu studieren, als auch einen international anerkannten Abschluss in der Tasche zu haben, mit Französisch als zweiter Sprache.

(clhö jj)