Mit Hakenkreuz an Rosenmontag Düsseldorfer Mottowagen zeigt Alice Weidel als Nazi-Hexe
Düsseldorf · Am Rosenmontag fährt AfD-Chefin Alice Weidel als rechtsextreme Verführerin der Erstwähler durch Düsseldorf. Auch die Wahlverlierer bekommen ihr Fett weg. Die beiden Mottowagen wurden vorab in der Fernsehsitzung gezeigt.
Was Jacques Tilly von der AfD hält, ist bekannt. Für den Düsseldorfer Wagenbaumeister ist die in Teilen als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei eine moderne Fortsetzung der NSDAP, die verboten gehört. Dass die Alternative für Deutschland ihre Stimmanteile in nur drei Jahren mehr als verdoppeln konnte, alarmiert den Wagenbaumeister der Düsseldorfer Karnevalisten.
Die AfD und ihre Kanzlerkandidatin Alice Weidel sind Thema auf einem der 14 Mottowagen für den diesjährigen Rosenmontagszug. Darauf ist ein AfD-Hexenhäuschen zu sehen, auf dessen Rückseite die SS-Runen zu sehen sind. Auch die Zahl Acht ist zweimal auszumachen, in braunen Kreisen als Hitlergruß bekannt – das H ist der achte Buchstabe im Alphabet.
Dass die Hexe Alice, die sich mit ihrem warzigen Gesicht und einem so breiten wie hässlichen Grinsen aus dem Haus reckt, mit der braunen Brut auf gutem Fuß steht, ist bei Tilly selbstverständlich. Sie bietet zwei jungen Menschen, die als Erstwähler bezeichnet werden, als Naschwerk ein großes Hakenkreuz an. Wie geschickt die AfD die jungen Menschen erreicht, wird auch klar. Tiktok & Co sind auf dem Häuschen verewigt, die rechte Partei hat da mit Abstand die meisten Fans und nutzt die Kanäle für ihre Zwecke.
Starker Tobak, mit dem auch die neue Führung des Carnevals Comitees (CC) einmal mehr den Düsseldorfer Führungsanspruch unter den politisch bissigen Karnevalisten im Land deutlich machen will. Gezeigt wurde der Wagen an diesem Samstagabend im Rahmen der Fernsehsitzung. Ein Entgegenkommen des CC an den WDR, der eine sechsstellige Summe an die Narren überweist. Hintergrund: Die TV-Sitzung leidet unter starkem Zuschauerschwund und sollte mit Mottowagen, die sonst bis zum Umzug streng geheim gehalten werden, attraktiver gemacht werden. Ob der Plan aufgegangen ist, wird sich zeigen.
Als zweiter Wagen kam in der Fernsehsitzung die krachende Niederlage von SPD und FDP bei der Bundestagswahl Ehren. Der scheidende Bundeskanzler hat den Kahn auf Grund gesetzt und ist am Steuer des havarierten Bootes unter Wasser zu sehen. „Abgesoffen“ steht darauf, Fische, eine Qualle und ein Seepferdchen schwimmen um den Noch-Kanzler herum, den Tilly voriges Jahr als „Hohlaf“ mit riesigem hohlen Kopf darstellte.
Scholz hat jetzt für Tilly das Ergebnis bekommen, das ihm zusteht. Der Wagenbauer meinte schon 2024, Scholz halte sich für den Größten und meine, er habe die Übersicht. Sein Grinsen (das er auch jetzt noch aufsetzt) suggeriere Überlegenheit, die aber gar nicht vorhanden sei. Scholz sei zu klein für den Job, er arbeite wie ein kleiner Beamter, meinte Tilly. „Keine Initiative, keine Vision, gar nichts kommt.“ Deutschland brauche aber eine starke Persönlichkeit, die Europa zusammenhalte.
Auf dem Boden ist übrigens auch ein Totenschädel zu sehen. Klare Sache: Der gehört zu Lindner, so ist es auf dem Schädel zu lesen.