(hal) Bereits im März 2017 war der Bezirksvertretung 6 (BV) die Genehmigungsplanung zur Renaturierung des Kittelbachs in Unterrath vorgestellt worden. Weil seitdem nichts passiert ist, hat das Gremium im Oktober einen interfraktionellen Antrag gestellt, mit dem die Verwaltung gebeten wurde, den aktuellen Planungsstand zur Renaturierung des Kittelbachs im Bereich des Bezirks 6 vorzustellen. Das ist nun erfolgt. Volker Dietel vom Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf (SEBD) hat die anstehenden Planungsschritte erläutert.
Demnach soll zunächst der rund 400 Meter lange Abschnitt zwischen An der Piwipp und Wilseder Weg umgestaltet werden. Geplant ist unter anderem, das starre und gerade Bachbett aufzulösen, das Gewässer geschwungen zu gestalten und Bereiche mit unterschiedlicher Tiefe und Fließgeschwindigkeit zu schaffen. Das verbessert die Lebensbedingungen für Fische und Amphibien. Die Böschung soll flacher werden und damit typischen Uferpflanzen neuen Lebensraum bieten. Durch Bodenabtrag und Bodenmodellierung kann gleichzeitig ein zusätzlicher Retentionsraum von rund 9000 Kubikmetern geschaffen werden. „Der Bach ist dann für ein hundertjährliches Hochwasser ausgelegt, erhält aber noch einen Sicherheitszuschlag von einem halben Meter Höhe, sodass das Projekt eine Menge Sicherheit bietet“, sagt Dietel.
Im Mai sollen dafür die Ingenieurleistungen beauftragt werden und im September 2026 soll dann der Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss erfolgen. Geplant ist, im Januar 2027 mit den ersten Arbeiten wie Rodungen zu starten. Für die Bäume, die dann gefällt werde müssen, werden nach Abschluss der Baumaßnahme 30 neue Bäume gepflanzt. Während der Bauzeit soll eine Wegeverbindung entlang des Baches aufrechterhalten werden. Grundstücke, die für die Verlegung des Baches notwendig sind, müssen nicht erworben werden, da sie sich im Besitz der Stadt besitzen. Allerdings müssen die Pachtverhältnisse mit einer Kleingartenanlage beendet werden. Insgesamt kostet die Umgestaltung dieses Gewässerabschnittes gut 3 Millionen Euro. Der SEBD geht aber davon aus, dass davon 80 Prozent das Land übernehmen wird.
Anfang 2028 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Dass erst danach mit der Genehmigung und Planung des nächsten Gewässerabschnittes, nördlich Worpsweder Weg bis Unterrather Straße, begonnen wird und somit der Baustart dort erst 2035 erfolgen kann, stieß bei den Mitgliedern der Bezirksvertretung auf Kritik. Dietel kann die Ungeduld verstehen, sieht aber keine Möglichkeit, das Verfahren jetzt noch zu beschleunigen.