14 000 Partygäste: Riesenfeier mit Fragezeichen
Rund 14 000 Menschen wollen angeblich zur „Monsterparty“ an den Rhein kommen. Experten bewerten diese Zusagen im Internet allerdings als fraglich.
Düsseldorf. Die Macht des Internet haben die Inhaber der kleinen Bar „Pechmarie“ an der Ackerstraße schon vor zwei Jahren zu spüren bekommen: Zur Eröffnung verabredeten sich spontan etwa 300 Menschen im Netz, verstopften Lokal und Straße, Ordnungsamt und Polizei mussten einschreiten und die Fahrbahn abriegeln. Jetzt wollen sich sogar mehr als 14 000 Feierwütige am Rhein zur „Monsterparty“ treffen. Wird der Trend damit auf die Spitze getrieben?
Wohl kaum, glaubt Frank Steiler, der am 29. Juni die Countdown-Party — anders als die Monsterparty Anfang Juli genehmigt — im Kö-Club veranstaltet. „Düsseldorf ist dafür bekannt, dass alle zusagen und sich auf Gästelisten eintragen — und dann kommt keiner.“ Schon einmal habe es den Versuch gegeben, eine Massenparty über das Netzwerk Schüler-VZ zu organisieren. 4000 Anmeldungen gab es, „aber am Ende stand das Ordnungsamt allein da“, sagt Steiler.
Auch Kommunikationswissenschaftler Pablo Porten-Cheé von der Uni Düsseldorf ist skeptisch. Die Zahl der Zusagen sei durch das Schneeballsystem recht einfach erklärbar: „Die Ersten sagen zu, die anderen machen mit.“ Man orientiere sich eben immer an Gleichgesinnten. Aber: „Anders als bei der Kommunikation ,face to face’ gibt es keine Verbindlichkeit. 14 000 Zusagen schaffen noch keinen sozialen Druck“, glaubt Porten-Cheé. Spannend könnte die „Monsterparty“ indes die Anonymität der Veranstalter machen: „Ich würde nicht ausschließen, dass einige Tausend kommen.“
Wahrscheinlicher ist wohl, dass die Veranstalter kalte Füße bekommen und alles abblasen. Einer von ihnen, ein 18-jähriger Hildener, tritt bei Facebook offen als Kopf hinter dem Event auf. Die Stadt hat angedroht, eine Party sofort aufzulösen und die Kosten des Einsatzes auf die Organisatoren abzuwälzen.