Spanner auf dem Campus: Wie sicher ist die Uni?

Studentinnen wurden belästigt — jetzt berät ein Arbeitskreis, was zu tun ist.

Düsseldorf. Statistisch gesehen ist der Campus der Heinrich-Heine-Uni ein recht sicherer Ort. Kürzlich mussten Studentinnen aber andere Erfahrungen machen. Eine von ihnen wurde von einem Spanner auf einer Toilette der Philosophischen Fakultät unter der Kabinentür hindurch gefilmt. Die WZ berichtete über den Fall. Andere Frauen wurden am Wohnheim des Campus Süd von Exhibitionisten belästigt.

Spanner treiben sich immer wieder auf dem Campus und bei den Wohnheimen herum, berichtet Asta-Vorsitzende Yasemin Akdemir. „Da wurden schon Studentinnen, die im Erdgeschoss wohnen, durchs Fenster beobachtet“, sagt die Studentin, die selber im Wohnheim Campus Süd wohnt. Auch sei eine Frau in der Sporthalle beim Duschen gefilmt worden.

Die Arbeitsgemeinschaft Sicherheit, die aus Mitgliedern des Asta, Studenten, Polizei sowie Vertretern von Hochschule und Uniklinik besteht, hat sofort auf die jüngsten Ereignisse reagiert. Akdemir: „Es gibt etwa die Idee, Toilettentüren einzubauen, die bis zum Boden geschlossen sind. Wie das genau aussieht, muss noch geklärt werden.“

„Spanner sind bei uns auf dem Campus nicht erwünscht und werden auch nicht geduldet“, betont Uni-Sprecher Julius Kohl. Seit Jahren bemüht sich die Uni, insbesondere die Arbeitsgemeinschaft, das Sicherheitsgefühl auf und rund um den Campus zu verbessern. „Vieles hat mit einem subjektiven Gefühl von Sicherheit zu tun“, sagt Kohl. Fakt ist nämlich: Es passiert nur sehr selten etwas. Aber abends ist die Uni ein ziemlich verwaister Ort. Das liegt nicht zuletzt am Standort, weit weg von der Innenstadt. Besonders im Dunkeln vermittelt das ein mulmiges Gefühl.

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Per Email und über Facebook werden die Studenten informiert, wenn auf dem Campus etwas passiert ist. Notrufknöpfe in den Duschräumen und mehr Licht gibt es schon. Der Sicherheitsdienst, der ständig präsent ist, bietet einen Begleitservice an. Auf Wunsch werden Studenten zum Auto oder der Haltestelle begleitet (Ruf 8111 666). Auch die Tiefgarage wurde renoviert. Sie ist jetzt übersichtlicher und heller.

„Ziel ist es, den Campus so übersichtlich wie möglich zu machen und das Sicherheitsgefühl zu stärken“, sagt Kohl. So werden zum Beispiel alle Gebüsche niedrig gehalten. „Man denkt ja, hinter einem hohen Gebüsch könnte jemand lauern.“