Klimaschutz: Versprechen erfüllt

Der neue Klimabericht zeigt die vielen Aktivitäten zur Energieeinsparung und CO2-Reduktion.

Düsseldorf. Sich ehrgeizige Umwelt- und Klimaschutzziele zu setzen, ist das eine. Was wirklich zählt, ist, sie auch umzusetzen. Und da kann sich sehen lassen, was in Düsseldorf in den letzten fünf Jahren geschehen ist. „Wir können stolz auf das Erreichte sein“, fasste Umweltdezernentin Helga Stulgies am Donnerstag zusammen, als sie den neuen Klimabericht (der letzte erschien 2009) vorstellte.

So hat die Stadtverwaltung innerhalb von vier Jahren wie versprochen fast 20 Prozent an Treibhausgasemissionen vermeiden können. Vom Ziel, bis Ende des Jahres insgesamt 23 000 Tonnen klimaschädlicher Gase einzusparen, trennen die Stadt nur noch 2000 Tonnen.

Das sind die wichtigsten Erfolgsgaranten: Stromsparende LED-Leuchten in Straßenlaternen und Ampeln (Spareffekt: 9000 Tonnen CO2); das in Klärwerken entstehende Biogas (5000 Tonnen); energetische Gebäudesanierung (2500 Tonnen). Allein die Stadtgärtnerei spart in ihren Gewächshäusern durch den Energieschirm, einer transparenten Isolierung des Hauses, die die Abstrahlung von Wärme verringert, 1,2 Millionen Kilowattstunden Energie (bei reinem Gasbetrieb entspräche das 67 000 Euro).

Dass noch sehr viel zu tun ist, steht jedoch ebenso fest. Aufgrund der unsicheren Förderlage stagniert der Einbau von Solaranlagen. Auch die Förderung energetischer Sanierungen bei Wohnhäusern, 2011 subventionierte die Stadt dies mit nur noch einer Million Euro, ist ausbaufähig, zumal die Stadt selbst warnt, von den insgesamt 68 000 Wohngebäuden seien 55 000 vor 1977 erbaut worden — also vor der ersten Wärmeschutzverordnung.

Zudem bemängeln Kritiker vom Verkehrsclub bis zu Grünen und SPD eine zu autofreundliche Verkehrspolitik im Rathaus, die weitergehende Klimaverbesserungen verhindere.

Unstrittig positiv hingegen ist der Umstand, dass immer mehr Akteure beim Klimaschutz mitmachen. Neben städtischen Töchtern wie Messe, Flughafen, Bädergesellschaft oder Stadtsparkasse, die Blockheizkraftwerke und/oder Solaranlagen beziehungsweise intelligente Steuerungen von Lüftung und Heizung nutzen, lobt Umweltamtsleiter Werner Görtz die Privatwirtschaft: „Die lokale Industrie hat sich eine Selbstverpflichtung auferlegt, zwischen 2005 und 2020 den CO2-Ausstoß um 25 Prozent zu senken. Und das schafft sie.“ Mit gutem Beispiel voran gingen auch die Heine-Uni (verstärkte Nutzung von Fernwärme) oder Caritas und Renatec, die eine Energiesparberatung für ärmere Haushalte anbieten.