Düsseldorf 150 Jahre: Stadtwerke feiern ihr Jubiläum groß
Energieversorger und -erzeuger begann vor 150 Jahren mit den ersten Gaslaternen. Heute ist der Gasblock im Hafen der Stolz des Unternehmens.
Düsseldorf. Vor Wasser und Strom stand das Gas: Als sich die Stadtwerke Düsseldorf vor 150 Jahren gründeten, legten sie mit den berühmten Gaslaternen los, 753 an der Zahl. Begrüßt wurde das Licht 1866 vor allem in der Altstadt — und zwar auch deshalb, weil die Anwohner hofften, dass die Helligkeit dem Rotlichtmilieu mit dem Straßenstrich heimleuchten sollte. Vier Jahre später (1870) schlossen die Stadtwerke die erste öffentliche Trinkwasserversorgung an, was der Hygiene diente und Epidemien reduzierte. „1891 schließlich wurde Düsseldorf elektrisch“, wie es Stadtwerke-Vorstand Hans-Günther Meier formuliert, 30 Beschäftigte bauten die Stromversorgung auf. An all das erinnert der Energieerzeuger und -versorger der Stadt, weil er 2016 150 Jahre alt.
Das Jubiläum wird groß gefeiert, vor allem am 22. Mai rund um das Kraftwerk an der Lausward mit einem großen Familienfest für alle Düsseldorfer (siehe Info-Kasten).
Da trifft es sich gut, dass die Stadtwerke im Jubeljahr auch ihr supereffizientes Gaskraftwerk in Betrieb nehmen konnten: „Mit diesem 500-Millionen-Euro-Projekt schaffen wir die Grundlage, dass Düsseldorf als zweitgrößter Industriestandort in NRW klimafreundlich mit Strom und Wärme versorgt wird“, sagt Stadtwerke-Chef Udo Brockmeier. Der Block namens „Fortuna“ (hat nichts mit dem Fußballverein zu tun) spart laut Stadtwerken schon im ersten Betriebsjahr 600 000 Tonen CO2 ein, 2025 sollen es schon über eine Million Tonnen sein, weil, so Brockmeier, „Fortuna“ schon bald das ein oder andere klimaschädlichere Kohlekraftwerk verdrängen werde.
„Wir haben nach wie vor eine ganz besondere Verbundenheit mit der Stadt“, sagt der dafür prädestinierte Vorstand Manfred Abrahams, der bis vor einem halben Jahr noch Kämmerer und Stadtdirektor im Rathaus war. Das soll auch das neue „Herz-Logo“ mit der Silhouette der Stadt zum Slogan „150 Jahre für Düsseldorf am Werk“ symbolisieren. Dass die Stadt 2001 und 2005 unter OB Erwin dem badischen Energieriesen EnBW — nach heftigem Streit bis hin zum Bürgerbegehren — die Anteilsmehrheit (54,95 %) in zwei Tranchen verkaufte, hat der Heimatverbundenheit des Energieversorgers in der Tat keinen Abbruch getan. Das gilt finanziell (von jedem Euro Wertschöpfung bleiben 36 Cent in der Stadt) wie ideell (gut 400 Projekte fördert das Unternehmen in den Bereichen Sport und Kultur).
Zum eigentlichen Geburtstag am 20. September soll es dann alle 150 Minuten eine Überraschung geben, quer über das Stadtgebiet verteilt. Vorher bekanntgegeben werden nur die Orte.