Düsseldorf-Angermund Spee-Grundschule bleibt dicht, Schüler haben umbaufrei
Zwei Jahre dauerte die Sanierung der Spee-Grundschule. Weil sie nicht rechtzeitig fertig geworden ist, werden die Kinder anders beschäftigt.
Düsseldorf. So ein erster Schultag nach den Ferien ist immer etwas Besonderes. Wie ist es den anderen ergangen? Wer hat was im Urlaub erlebt? Und dann geht auch der Unterricht wieder los. Theoretisch zumindest. In Angermund sah das Montag anders aus. Bereits am Sonntagabend hatte die Leitung der Friedrich-von-Spee-Grundschule die Eltern der rund 250 Schüler per Email und Telefonkette darüber informiert, dass an einen gewöhnlichen Unterricht nicht zu denken ist. Stattdessen verbrachten die Schüler einen Tag auf dem Sportplatz des TV Angermund, um sich für das schulinterne Sportfest vorzubereiten.
Der Grund: Der zwei Jahre lange Umbau war nicht fertig, das Gebäude nicht bezugsfähig. „Wir haben Montag entschieden, den Unterricht abzusagen“, hieß es vonseiten der Schulleitung auf WZ-Nachfrage. In der Tat glich die Szenerie in der Straße Am Litzgraben Montag noch in weiten Teilen einer Baustelle: Die Haustechnik war nicht fertig, die Fluchtwege waren nicht frei, draußen lagen noch allerlei Beugeräte und -materialien herum. Weil die provisorischen Container, in die die Grundschüler in den vergangenen knapp zwei Jahren ausweichen mussten, aber bereits leergeräumt waren, konnten Schüler und Lehrer auch nicht mehr zurück. Sämtliche Möbel waren schon im neuen Gebäude, nur die Schüler durften nicht rein. So fiel der Unterricht aus, auch Dienstag wird das noch der Fall sein. Laut Schulleiterin Martina Schwenk sollen die renovierten Gebäude erst am Mittwoch vollständig bezugsfähig sein.
Weil der Ausfall trotz Emails und Anrufen anscheinend nicht alle Eltern erreicht hatte, standen morgens sieben Lehrer vor der Schule und informierten die Eltern, die ihre Kinder gerade absetzen wollten — und teilweise aus allen Wolken fielen. Zahlreichen Eltern waren regelrecht erbost über die Verzögerung beim Bau und beschwerten sich bei Schulleitung und Stadt.
Das war auch schnell zum städtischen Schulverwaltungsamt vorgedrungen, dessen Vertreter sich kleinlaut gaben: „Das ist natürlich kein optimaler Zustand, wenn man nach den Ferien mit dem Unterricht beginnen will“, sagte Florian Dirszus, Projektleiter Schulbau und kommissarischer stellvertretender Amtsleiter. Laut Dirszus habe es durch eine Verzögerung einer Baumaßnahme eine Art Kettenreaktion gegeben. „Wir haben trotzdem gehofft, dass es klappt, aber es hat nicht geklappt.“ Die Stadt prüft nun Regressansprüche gegen einzelne Baufirmen.