Düsseldorf Rolando Villazón kommt als Regisseur an die Rheinoper

Ein Startenor als Regisseur und der berüchtigte Verknappungsmeister Thalheimer mit „Otello“: Die Deutsche Oper am Rhein bringt zum 60-jährigen Bestehen ihrer Opernehe mit Duisburg einige extravagante Bühnenerlebnisse.

Startenor Rolando Villazón fungiert in Düsseldorf als Regisseur.

Foto: Martin Schutt

Düsseldorf (dpa) Startenor Rolando Villazón wird in der neuen Spielzeit 2016/17 erstmals in Düsseldorf eine Oper inszenieren. „Don Pasquale“ von Gaetano Donizetti in der Regie von Villazón habe am 29. April 2017 Premiere an der Deutschen Oper am Rhein, kündigte Intendant Christoph Meyer am Montag an. Villazón war bereits Regisseur in Lyon, Baden-Baden, Wien und Berlin. Eröffnet wird die neue Spielzeit am 8. Oktober mit Verdis Oper „Otello“ in der Inszenierung von Michael Thalheimer, der als Meister der radikalen Verknappung gilt. Die Oper nach dem Drama von William Shakespeare ist eine Koproduktion mit der Opera Vlaanderen in Antwerpen, wo sie bereits Premiere hatte.

Der Dortmunder Opernintendant Jens-Daniel Herzog inszeniert am Rhein mit Franz Léhars „Der Graf von Luxemburg“ seine erste Operette. Für die jungen Zuschauer ab sechs Jahren bringt die Rheinoper „Wo die wilden Kerle wohnen“ nach dem Kinderbuchklassiker von Maurice Sendak auf die Bühne. Erstmals seit mehr als 25 Jahren wird an der Düsseldorfer Oper auch wieder Richard Wagners kompletter „Ring des Nibelungen“ inszeniert. Auftakt ist im Juni 2017 mit dem „Rheingold“. Regie führt bei allen vier Teilen Dietrich W. Hilsdorf. Die weiteren Teile folgen 2018. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Generalmusikdirektor Axel Kober, der als Wagner-Dirigent regelmäßig Gast bei den Bayreuther Festspielen ist.

Das 60-jährige Bestehen der Operngemeinschaft Düsseldorf/Duisburg wird mit einem Klassik Open Air zum NRW-Tag am 28. August in Düsseldorf gefeiert. Bei freiem Eintritt können Besucher Orchester und Solisten der Oper am Rhein erleben.

Die Bühnengemeinschaft zwischen Düsseldorf und Duisburg war 2015 nach zähen Verhandlungen um weitere fünf Jahre bis 2022 verlängert worden. Die Gesellschafter hatten sich auf einen neuen Verteilungsschlüssel für die Kostensteigerungen geeinigt. Der preisgekrönte Chef des Balletts am Rhein, Martin Schläpfer, soll künftig mehr Freiraum für seine künstlerische Arbeit bekommen. Ihm zur Seite steht als Ballettdirektor künftig Remus Sucheana, der sich in einer Uraufführung auch als Choreograph präsentiert. Chefchoreograph bleibt Schläpfer, der in der neuen Spielzeit 2016/17 zwei große Uraufführungen erarbeitet.