Düsseldorf 160 Taten in einer Woche: Feiertage sind Einbrechertage

Die Polizei mahnt die Düsseldorfer zur Vorsicht und gibt Tipps für Sicherheit auf die Schnelle.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Sie kommen, wenn die Bewohner bei Verwandten sind und ihre wertvollen Weihnachtsgeschenke unterm Christbaum haben liegen lassen. Die Polizei warnt die Düsseldorfer: Die Feiertage sind für die Einbrecher alles andere als besinnlich, sondern die einträglichsten Tage des Jahres. Der Trend ist schon spürbar: Laut Polizeipräsident Norbert Wesseler gab es allein am vergangenen Wochenende 36 Taten in Düsseldorf. Er mahnt daher zur Vorsicht und Wachsamkeit.

Ein einfacher Vergleich verdeutlicht die Dringlichkeit dieses Appells: Während der Aktionswoche zum Einbruchschutz im Oktober gab es in der Stadt knapp über 40 Einbrüche. Zwischen Heiligabend und Neujahr im vergangenen Jahr waren es aber 160. „Das ist schon eine Menge“, sagt Dieter Töpfer, Leiter des Einbruchskommissariats. „Und wir können nicht vor jedes Haus einen Streifenwagen stellen.“

Deshalb seien die Düsseldorfer selbst gefragt. Auch wenn es für technische Sicherungen jetzt zu spät sei: Es gibt laut Töpfer einfache Verhaltenstipps, die mehr Sicherheit schaffen.

Abschließen: Es klingt banal, wird aber oft nicht beherzigt, weiß Töpfer. Die Wohnungstür solle zweimal abgeschlossen werden. Und: „Ein Fenster auf Kipp ist keinerlei Hindernis für die Täter. Das haben sie in Sekunden auf.“

Anwesenheit vortäuschen: Die reisenden Täter spähen ihre Tatorte nicht lange aus, sondern kommen in die Stadt, suchen eine Gelegenheit und schlagen zu. „Deshalb sollte man den Tätern vermitteln: Hier brauchst du gar nicht rangehen, es ist jemand zu Hause“, erklärt Töpfer. Ruhig mal in einem Raum, der für Einbrecher gleich einsehbar ist, das Licht anlassen — am besten mit Zeitschaltuhr — oder auch mal den Fernseher. Töpfer: „Die Kosten sind minimal im Vergleich mit denen eines Einbruchs.“

Wertvolles verstecken: Die Schmuckkästchen unterm Weihnachtsbaum sind für Einbrecher quasi eine Einladung. Töpfer rät, für Geldgeschenke, Uhren und andere wertvolle Geschenke in der eigenen Wohnung ein Versteck zu finden.

Wachsam sein: „Wir hatten in der Vergangenheit oft gute Hinweise von Anwohnern, die den richtigen Riecher hatten“, lobt Ermittler Töpfer. Zuletzt konnte sein Kommissariat eine internationale Bande nach einem solchen Tipp von Nachbarn zerschlagen — die WZ berichtete. In den Randgebieten sollten die Düsseldorfer besonders in der Dämmerung auf junge Männer achten, in der Innenstadt in Mehrfamilienhäusern seien auch oft junge Frauen oder sogar Mädchen aktiv. „Wenn die Nase juckt, lieber einmal mehr die Polizei anrufen als einmal zu wenig“, rät Töpfer und verspricht: „Wir werden auch an den Feiertagen auf der Straße sein.“