Prozess in Düsseldorf 17-Jährige als Prostituierte ausgebeutet?

Eine Jugendliche soll in Düsseldorf als Prostituierte ausgenutzt worden sein - unter anderem von einer Frau, die im Rotlichtmilieu aktiv war.

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Düsseldorf. Gerade mal 17 Jahre alt war das mutmaßliche Opfer, als es eine neue Freundin kennenlernte. Die arbeitete schon länger als Prostituierte und soll die „labile Persönlichkeit“ der Jugendlichen konsequent ausgenutzt haben.

Sechs Monate lang musste das Mädchen nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft anschaffen gehen. Seit Mittwoch muss sich die 26-jährige Prostituierte zusammen mit ihrem 24 Jahre alten Freund wegen Menschenhandels und Zuhälterei vor dem Landgericht verantworten.

Der Angeklagten gelang es laut Anklage, die Jugendliche davon zu überzeugen, dass man gemeinsam in einer Wohnung an der Oberbilker Allee „arbeitet“. Zunächst soll das Opfer auch noch einen Anteil der Einnahmen bekommen haben. Später allerdings habe die 26-Jährige das komplette Geld behalten, um davon ihre Spielsucht zu finanzieren. Sie soll auch vorgegeben haben, welche Kundenwünsche die 17-Jährige zu erfüllen hatte, teilweise gegen den Willen des Opfers, das schließlich Strafanzeige bei der Polizei erstattete.

Das Paar soll versucht haben, den Kontakt des Opfers zu Freunden und Familien zu unterbinden, auch das Handy sei kontrolliert worden.An der Überwachung sei auch der 24-Jährige beteiligt gewesen, der sich Gegensatz zu seiner Freundin nicht in Untersuchungshaft befindet.

Die beiden Angeklagten, die in zwei Fällen auch noch versucht haben sollen, Freier abzuzocken, die bereits Geld für Liebesdienste bezahlt hatten, bestritten die Vorwürfe. Der Mann will nichts von dem Alter der Minderjährigen gewusst. Die 26-Jährige erklärte, dass man befreundet gewesen sei und alle Einnahmen geteilt habe. Das alles sei freiwillig geschehen. Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt. si