19-Jähriger wegen sechsfachen Mordversuchs vor Gericht
Prozess: Wegen sechsfachen Mordversuchs muss sich ein 19-Jähriger seit Freitag vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, durch Brandstiftung in einem Düsseldorfer Hotel im April das Leben von sechs schlafenden Gästen gefährdet zu haben.
Düsseldorf. (dpa) Ein 19-jähriger mutmaßlicher Feuerteufel muss sichseit Freitag wegen sechsfachen Mordversuchs vor dem Düsseldorfer Landgerichtverantworten. Er soll im April ein Hotel in Düsseldorf angezündet haben. Erselbst sowie zwei weitere Männer zogen sich dabei Verletzungen zu. Die Anklagewirft ihm vor, dass die sechs in den oberen Geschossen schlafenden Hotelgästehätten sterben können. Beim Prozessauftakt schwieg der arbeitsloseHauptschulabbrecher. Zuvor hatte er die Vorwürfe stets bestritten.
Der Angeklagte flüchtete und machte sich so verdächtig
DerAngeklagte hatte sich gemeinsam mit anderen Hotelgästen vom Dach des lichterlohbrennenden Gebäudes retten lassen. Er machte sich dann verdächtig, weil er vorseiner Vernehmung als Zeuge die Flucht ergriff. Ein Gerichtsmediziner stelltebei ihm später Brandwunden an Händen und Armen fest, die darauf schließenließen, dass sich der damals 18-Jährige sehr nah am Brandherd aufgehalten habenmuss.
Wie Staatsanwältin Britta Schreiber sagte, hatte die Mutter ihrenSohn aus familiären Gründen in dem Hotel einquartiert. Die Anklage wirft ihmvor, im Hotel Benzin an einer Holztreppe verteilt und dann Feuer gelegt zuhaben. Darüber schliefen sechs ahnungslose Hotelgäste.
Die Verlesung derAnklageschrift verfolgte der junge Mann scheinbar ungerührt. Beim Prozessauftaktam Freitag wollte er sich nicht äußern. Die Vorwürfe hatte er zuvor stetsbestritten. Von der Nebenklage hieß es, der Hotelpächter habe den Brand nochnicht verkraftet und befinde sich in psychologischer Betreuung. In knapp dreiWochen wird weiter verhandelt.