Ein Drittel der Eltern zahlt nichts
Gebühren sind gestaffelt. Köln teilweise doppelt so teuer.
Düsseldorf. Alle Kita-Plätze umsonst - es gibt kaum ein schöneres Argument, mit dem sich bei Wählern um Zustimmung buhlen ließe. Mit Verwunderung nahmen die Eltern von ganz kleinen Kindern nach der letzten Kommunalwahl zur Kenntnis, dass die Gratislösung zunächst einmal nur für die Drei- bis Sechsjährigen gelten sollte - und weiterhin gilt. Dabei wird es bleiben, der Ausbau des Angebots ist wichtiger als die nächste Ausschüttung des Düsseldorfer Füllhorns.
Das Bild der armen alleinerziehenden Mutter, die zunächst kräftig berappen muss und erst später in den Genuss der Gratis-Kita kommt, ist bei näherer Betrachtung nicht stichhaltig. Die Gebühren für die U3-Plätze sind einkommensabhängig gestaffelt.
Dies führt dazu, dass aktuell 32 Prozent der Eltern keinen Beitrag bezahlen, weil sie entweder über einen Düsselpass verfügen - also Sozialleistungen beziehen oder zehn Prozent oberhalb der Schwelle zum Sozialleistungsbezug liegen - oder weniger als 24.524 Euro im Jahr verdienen. Oder aber es gibt bereits ein beitragspflichtiges Geschwisterkind, so dass für alle weiteren Kinder nichts gezahlt werden muss.
Im Vergleich beispielsweise zur Nachbarstadt Köln geht es Eltern in Düsseldorf viel besser. Bei einer 25 Stunden-Betreuung muss bereits bei einem Einkommen bis zu 24.524 Euro eine Gebühr von 55 Euro bezahlt werden. In der Einkommensklasse zwischen 36.813 und 49.084 werden in Düsseldorf 90 Euro fällig, in Köln hingegen 181 Euro - also das Doppelte. Eine relative Annäherung findet erst wieder in der nächst höheren Einkommensklasse bis 61.355 Euro statt. Hier zahlen Eltern in Köln 244 und in Düsseldorf 160 Euro.