Jetzt steigen die Einbruchszahlen
Im Winter gibt es doppelt so viele Einbrüche wie im Sommer. Die Täter steigen meist in der Dämmerung in die Häuser ein.
Düsseldorf. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Polizei einen deutlichen Anstieg der Einbruchszahlen: 2254 Einbrüche gab es 2009, 2008 waren es 1950 und 2007 "nur" 1644 Einbrüche gewesen. Und eine Entschärfung ist auch in diesem Jahr nicht in Sicht. "Die Zahlen werden gleich bleiben oder sogar noch steigen", sagt Dieter Töpfer, Leiter des Einbruchskommissariats der Polizei. Und: Wenn in der kommenden Woche die Zeit umgestellt wird, schlagen die Einbrecher bis Weihnachten immer öfter zu.
Im Sommer liegt die Zahl der Einbrüche in Düsseldorf laut Töpfer bei rund 150 pro Monat. Zum Vergleich: Im vergangenen November waren es rund 350, im Dezember sogar 400. "Wenn die Zeit umgestellt wird, ist es, als hätte jemand einen Schalter umgelegt", sagt Töpfer. Die Einbrecher, die in den kommenden Monaten ihr Unwesen in der Stadt treiben, sind Profis, meist junge Männer, die problemlos auch mal auf Balkone im ersten Stock klettern können, meist gehören sie zu Banden aus Süd- und Osteuropa. Sie kommen nach Düsseldorf, sahnen ab und verschwinden wieder - die ohnehin niedrige Aufklärungsquote von zehn bis 15 Prozent liegt bei diesen "Dämmerungseinbrüchen" nochmals tiefer.
Die Zeit zwischen 16.30 und 21 Uhr bietet den Tätern im Herbst und Winter nicht nur ideale Bedingungen - weil es zwar dunkel, aber noch genug Bewegung auf der Straße ist, in der sie untertauchen können. "Perverserweise vermuten die Täter in der Zeit vor Weihnachten auch mehr Beute, weil die Leute unter Umständen mehr Geld im Haus haben oder schon teure Geschenke", erklärt Töpfer.
Im Vergleich zum Sommer verlagern sich die Taten jetzt von der Innenstadt in die Randgebiete, von den Mehrfamilien- zu Einfamilienhäusern. Bevorzugt werden Gebäude, die schlecht beleuchtet und von Grün gesäumt sind, in dessen Schutz die Einbrecher sich anpirschen können.
Um die Täter abzuschrecken, setzt die Polizei in der dunklen Jahreszeit auf massive Präsenz in den Stadtrandgebieten. Neben den Einsatztrupps, Bereitschaftspolizei und auch zivilen Kräften wird in diesem Winter erstmals auch die Reiterstaffel eingesetzt.
"Aber wir können nicht vor jedes Haus einen Streifenwagen stellen", sagt Dieter Töpfer. Bei Einbrüchen ist die Polizei in besonderem Maße auf Zeugen angewiesen, die auch schon vor einer Tat bei verdächtigen Beobachtungen den Notruf wählen.