Düsseldorf 900 Sportler beim Rheinmarathon

Damit bei der großen Regatta alles glatt geht, sind hunderte Helfer im Einsatz. Ein Kraftakt, der sich lohnt.

Foto: Lepke

Düsseldorf. Hochbetrieb auf und am Rhein: 185 Ruderboote kämpften sich 42,8 Kilometer von Leverkusen bis nach Düsseldorf-Hamm. Der Ruderclub Germania Düsseldorf hatte zum Rheinmarathon geladen. Teils wurde es eng für die Wasserfahrzeuge, der Fluss hat Niedrigwasser und somit eine kleinere Fahrrinne. Die 900 Sportler hatten trotzdem ihre Freude. Hunderte Helfer kümmerten sich darum, dass Boote und Teilnehmer gut versorgt wurden. „Regattas gibt es viele, doch das Rennen auf dem Rhein ist ein besonderes“, sagt Sybille Ellermann, die zum ersten Mal dabei war.

Trotz Blasen an den Händen strahlt sie, denn ihre Frauenmannschaft aus Lübeck, Münster und Bonn hat einen vorderen Platz erreicht. Die Herausforderung, mit den durch die Frachter erzeugten Wellen umzugehen, der Verkehr auf der Wasserstraße, die Strömung und die lange Strecke machen für sie und andere Teilnehmer den Reiz aus.

44. Marathonrudern von Leverkusen nach Düsseldorf
22 Bilder

44. Marathonrudern von Leverkusen nach Düsseldorf

22 Bilder

Weltmeister setzen sich ebenso ins Boot wie Anfänger, 70-Jährige wie 17-Jährige. Gewertet wird in den unterschiedlichsten Kategorien, von der Art des Bootes über Teamgröße bis zum Alter der Teilnehmer. Neu dabei waren besonders große, sogenannte Kirchboote - die bis zu 15 Ruderern Platz bieten. Außergewöhnlich auch das Team aus Irland, das für den Marathon jedes Jahr extra einfliegt - seit Jahrzehnten. Hier zählt vor allem die Freundschaft zum Klub.

Die meisten kommen jedoch aus Rudervereinen in der Umgebung, zum Beispiel Klaus Siedlazek vom Mühlheimer Wassersportklub in Köln. Am Ziel war er erst mal nur froh, angekommen zu sein. „Es macht einfach Spaß. Aber ich bin auch ehrgeizig.“ Die lange Strecke schlaucht und bedingt durch hohe Wellen war einiges an Wasser ins Boot geschwappt — wie bei zahlreichen anderen auch. Mehrere Boote mit speziell ausgebildetem Personal waren auf der Strecke postiert, um im Notfall eingreifen zu können. Rettungsschwimmer und -taucher standen stets bereit. Junge Männer wuchteten Boote aus dem Wasser und auf Rollwagen, damit der Steg am Ufer im Ziel rasch für die nachkommenden Sportler frei wurde.

Allein beim Catering hatte Jürgen Kronenberg zwischen 40 und 50 Helfer eingeteilt - 1200 Brötchen, 700 Würstchen, 350 Steaks und 30 Kilo Kartoffeln mit Schmand gehen an so einem Tag über die Theke, erzählt er. Seit dem ersten Marathon kümmert der Ruderer sich um den Bereich — auch um Tische, Bänke und Verkaufszelte, die Tage vorher aufgebaut werden. Noch früher geht es jedes Jahr im Regatta-Büro los. „Hier laufen die Anmeldungen zusammen, die Startnummern werden eingeteilt und auf Anfrage übernehmen die Mitarbeiter auch die Zusammenstellung von Ruderteams“, berichtet Sprecherin Maren Derlien.

Viel Aufwand mache die Logistik. Die Boote kommen zunächst auf den Parkplatz beim Klub in Düsseldorf und werden von dort zum Startpunkt nach Leverkusen gefahren. Der dortige Ruderklub übernehme hier die Verantwortung. Bei weitgereisten Teams wie aus Irland, Großbritannien und Frankreich stellt der Ruderclub Germania auch Boote leihweise zur Verfügung. „Es ist für unseren Verein der Höhepunkt des Jahres. Wir freuen uns, wenn das Wetter so toll mitspielt und die Sportler zufrieden sind. Dann hat es sich gelohnt“, sagt Derlien.