A 46: Tunnel ab Samstagabend komplett gesperrt

Bis Montagmorgen ist die Röhre dicht. Arbeiten für mehr Sicherheit verzögern sich und dauern mindestens noch bis August.

Foto: David Young

Düsseldorf. Die Bauarbeiten auf der A 46 in den Tunneln „Wersten“ und „Universität“ verzögern sich. Bereits seit 2012 werden die beiden Röhren auf den neuesten Stand der Sicherheitstechnik gebracht. Ende letzten Jahres sollte das Nachrüstprogramm für die Tunnel in NRW an dieser Stelle abgeschlossen sein, doch jetzt bestätigt der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) auf Nachfrage unserer Redaktion: Die Arbeiten dauern mindestens noch bis August dieses Jahres.

„Wir müssen das installierte System auf Herz und Nieren prüfen, wenn sich da noch Fehler ergeben, kann das Ganze sogar noch länger dauern“, sagt Andreas Zenz von Straßen.NRW. Die Gründe für den Verzug seien auch bei den Bauarbeiten in unmittelbarer Nähe auf der Fleher Brücke oder am Autobahnkreuz-Süd zu suchen. „Die Verkehrsführung musste immer wieder neu aufeinander abgestimmt werden, um den Verkehrsfluss so wenig wie möglich zu behindern“, sagt Zenz.

Tunnelsperrung A 46: Gespenstische Leere auf der Autobahn
21 Bilder

Tunnelsperrung A 46: Gespenstische Leere auf der Autobahn

21 Bilder

Aktuell stehen Arbeiten an, die nun die größten Behinderungen mit sich bringen. Erstmals muss der Abschnitt zwischen Fleher Brücke und Ausfahrt Holthausen komplett gesperrt werden. Von Samstag, 20, bis Montag, 5 Uhr, installieren Fachleute vor allem neue Schilderbrücken zwischen den beiden Tunnelabschnitten.

Zudem müssen sie die insgesamt acht Sperrschranken und die Lautsprecheranlage testen und einstellen. Für die Anwohner könnten deshalb wiederholt Durchsagen wie diese zu hören sein: „Verlassen Sie den Tunnel.“ Oder: „Bilden Sie eine Fahrgasse für Rettungsfahrzeuge.“

In Zukunft soll das installierte Sicherheitssystem automatisch einen Brand registrieren und die Tunnel evakuieren und sperren können. Bei einem Unfall müsste sich nach wie vor die rund um die Uhr besetzte Leitzentrale in Duisburg einschalten. Mit Hilfe der sowohl in den Tunneln als auch einige hundert Meter davor installierten Beschilderung können die Mitarbeiter etwa die erlaubte Geschwindigkeit reduzieren oder Spuren sperren.

Ob es im Laufe des Jahres zu weiteren Sperrungen kommen wird, ist bislang noch offen. „Das ist aber gut möglich. Es werden wohl noch weitere Tests nötig sein. Schließlich soll das System ja auch fehlerfrei laufen“, sagt Zenz.

Nach den verheerenden Unglücken in Tunneln der Alpenländer Anfang des Jahrtausends wurden auch in NRW Erneuerungsprogramme auf den Weg gebracht. Nach Sicherheitschecks zwischen 2001 und 2003 und neu verabschiedeten Richtlinien 2006 kamen auch die Tunnel „Universität“ und „Wersten“ an der A 46 auf die Prioritätenliste.

Besonders dringend waren Arbeiten an der Beleuchtung und der Belüftung, die vorgezogen wurden und bereits abgeschlossen sind. Zudem sind die Hinweise auf Fluchtwege nun besser zu sehen, auch Feuerhandlöscher und eine Brandmeldeanlage wurden installiert. Insgesamt kosten die Arbeiten an den Düsseldorfer Tunneln rund zehn Millionen Euro.