Oper: Spielt die Stadt bei Reparaturen auf Zeit?
Bei „La Traviata“ hat in dieser Woche die Technik gestreikt. Politiker fordern, die Stadt soll Sanierungspläne und Kosten offenlegen.
Düsseldorf. Diesmal war es die Obermaschinerie, die streikte. Bei der Vorstellung von „La Traviata“ am vergangenen Mittwoch versagte ein elektronisches Netzteil, das für die Steuerung von Kulisse und Beleuchtung wichtig war. Die Techniker konnten es in der Pause austauschen. Damit ist aber längst nicht alles erledigt in der Rheinoper, denn schon im Februar waren technische Mängel bei Untermaschinerie und Belüftung offenkundig geworden (WZ berichtete).
Wann die Reparaturen im 2007 sanierten Haus über die Bühne gehen, darüber ist man geteilter Meinung: So hieß es von Opernseite Freitag, in den sechs Wochen Sommerpause werde man keine konkreten Arbeiten vornehmen, sondern die Mängel gründlich untersuchen.
Friedrich Conzen (CDU), Kulturauschuss-Vorsitzender, geht indes davon aus, dass die Mängel in den Ferien behoben werden. „Wir können die Oper nicht während der Spielzeit schließen.“ Miriam Koch von den Grünen vermutet, dass die Stadt vor der Kommunalwahl auf Zeit spiele. „Wir wollen aber jetzt wissen, was genau ansteht, und was es kostet“, erklärt sie. Noch vor der nächsten Kulturausschuss-Sitzung wolle sie das Gespräch mit der Oper und dem zuständigen Baudezernenten Gregor Bonin suchen.
Von dessen Seite hieß es Freitag, in der Oper gebe es keine baulichen oder sicherheitsrelevanten Mängel. Das sei in der Öffentlichkeit falsch dargestellt worden. „Der Betrieb ist vollumfänglich gegeben.“ Wartungsarbeiten entsprechend einer Prioritätenliste kündigte er für die sechs Wochen im Sommer an. Allein 800 000 Euro koste es im Jahr, die Oper instand zu halten.