Alles neu in Mathildes Spielekiste

SchauSpielHaus öffnet nach Umbau mit neuem Namen.

Foto: Judith Michaelis

Theres Bila und Katharina Fellbrich sind schon ein bisschen stolz, wie ihr neuer alter Arbeitsplatz jetzt aussieht. „Viel heller und lebensfroher“, sagt Theres Bila, Katharina Fellbrich fügt an: „Es sieht auf jeden Fall viel besser aus als vorher.“ Die beiden arbeiten drei Mal die Woche für drei Stunden hier im Laden, der früher „SchauSpielHaus“ hieß und nach Renovierung unter dem Namen „Mathildes Spielekiste“ wieder eröffnet hat.

Neun Klienten der Graf-Recke-Stiftung arbeiten zurzeit hier. Alle haben „Psychiatrieerfahrung“, wie Sabine Cayenz-Braun, die Leiterin des Spielwarenladens, zusammenfasst. Sie haben also eine Erkrankung, die es ihnen nicht ermöglicht, auf dem freien Arbeitsmarkt eine Stelle zu finden. In „Mathildes Spielekiste“ finden sie einen geschützten Raum, in dem sie unter besonderen Bedingungen arbeiten können. „Wir nehmen hier viel Rücksicht auf die Belange jedes Einzelnen, auch die Kunden wissen natürlich Bescheid“, sagt Sabine Cayenz-Braun. Es gebe auch einen Rückzugsort, wenn es jemandem mal zu viel werde. Für die Klienten sei die Arbeitstherapie aber wichtig — zum einen, weil sie hier eine Aufgabe haben, zum anderen, weil es den Tagesablauf regelt.

Theres Bila bestätigt das. „Manchmal, wenn viele Menschen um mich sind, wird mir das zu viel“, sagt sie. Trotzdem kann sie hier im Laden solche Situationen üben und ausprobieren. Das Arbeiten mache zudem Spaß. „Mit der Zeit kennt man sich gut aus. Es ist schön, Kunden Fragen beantworten zu können und das Wissen weiterzugeben“, sagt Katharina Fellbrich. Außerdem arbeiten beide gerne mit Kindern zusammen.

Davon sollen in Zukunft auch mehr hierher kommen — und auch mal eine Weile bleiben. „Spielen, Staunen, Verweilen“ ist das Motto des neu eröffneten Ladens, der übrigens nach Gräfin Mathilde von Recke-Volmerstein benannt ist, der Ehefrau des Gründervaters der Graf-Recke-Stiftung. Zum Verweilen lädt hier das neu entstandene Lesecafé ein. Wie eine kleine Bibliothek gibt es hier Kinder- und Jugendbücher, das Team bietet dazu Kaffee und andere Kleinigkeiten an.

Über die Einladung, vorbeizukommen und auch mal ein bisschen zu bleiben, freut sich besonders Angelika Schnitzler, die Leiterin der Kita des Familienzentrums „Vorstadtkrokodile“. Die Kita liegt gleich um die Ecke, der Laden ist für die Gruppen also gut zu erreichen.